Es ist völlig egal, wie sehr sie in Verruf kommen, Kreuzfahrten boomen. Die schwimmenden Festungen, von denen es unterwegs kein Entrinnen gibt, bleiben populär. Gutes Marketing und romantisierende Vorstellungen von Meerblick und Schirmchendrinks, von Seemannssprache und Liebschaften und Kajüten, dürften ihren Beitrag dazu geleistet haben.
Wobei die klassischen Kreuzfahrten nicht mehr die Anziehungskraft haben, wie es vor Jahren noch der Fall gewesen war. Irgendwann haben die Gäste eben David Guetta in der Schiffsdisco tot gehört. Also braucht es Abwechslung. Hier kommen Themen-Kreuzfahrten ins Spiel. Kommendes Jahr gibt es eine, die besonders heraussticht.
Das britische Unternehmen Killing Kittens schickt vom 9. bis 16. Juni ein Kreuzfahrtschiff los, dessen Fokus auf "mediterranen Luxus", "Hedonismus mit Haltung" und "Empowerment" liegt, heißt es in einem Instagram-Post. Killing Kittens veranstaltet normalerweise exklusive, weiblich zentrierte Erotik-Events. Dieser Linie wird der Veranstalter auf der sogenannten KK Cruise treu bleiben.
Wobei Erotik zwar Teil der Reise ist, die Kreuzfahrt aber nicht ein reines Swinger- oder Sex-Event sein soll. Es gehe vielmehr um persönliche Entwicklung, Genuss auf allen Ebenen und authentische Begegnungen in einem geschützten, respektvollen Umfeld, schreibt Killing-Kittens-Gründerin, Emma Sayle, in einem Blog-Beitrag.
"Es geht hier nicht um Sex, wie viele vielleicht erwarten würden – es geht um etwas viel Tieferes." Räume sollen geschaffen werden, in denen sich Menschen selbst entdecken, Kontakte knüpfen und sich frei fühlen können. "Sex ist nur ein Nebenprodukt der Freiheit, die wir schaffen", heißt es weiter.
Das Programm umfasst unter anderem Yoga an Deck, Vorträge und Kurse zu Erotik, Beziehung und Körperwahrnehmung, Ausflüge an Land, erotische Partys und natürlich gibt es auch Spielbereiche, in denen sexuelle Begegnungen stattfinden können, sofern alle Beteiligten einverstanden sind.
Die Sicherheit aller Reisenden habe höchste Priorität, betont Sayle. Dann bleibt nur zu hoffen, dass das Konzept auch aufgeht. Immerhin funktioniert Freiheit nur dann wirklich, wenn sich alle an die Regeln eines gemeinsamen Miteinander halten.
Und diese sind hier klar definiert: Ausschließlich Paare, alleinreisende Frauen, trans und nicht binäre Personen dürfen mitreisen. Alleinreisende Männer sind nicht erlaubt.