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HIV-Impfung mit Lenacapavir: Forscher melden Durchbruch

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HIV-Schutz: Zweimal im Jahr ein Piks soll reichen.Bild: dpa / Stefan Puchner
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Impfung mit Lenacapavir schützt vor HIV-Infektion

28.11.2024, 14:21
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Seit Jahrzehnten sucht die Medizin nach einer Antwort auf das Humane Immundefizienz-Virus (HIV). Die Behandlung hat sich zwar verbessert, die Lebenserwartung bei einer Ansteckung liegt aktuell bei 56 Jahren, doch eine Heilung ist bisher nicht möglich.

Weltweit sind etwa 37,7 Millionen Menschen laut Robert Koch-Institut infiziert, 1,5 Millionen Neuansteckungen gibt es jährlich. Zwar existiert ein Mittel zur HIV-Prophylaxe (Truveda), doch das muss täglich in Tablettenform eingenommen werden. Wie lässt sich das Ansteckungsrisiko komfortabler senken? Forscher:innen haben auf diese Frage eine vielversprechende Antwort gefunden.

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Durchbruch bei HIV-Prävention

Es handelt es sich um das Medikament Lenacapavir. Eine halbjährliche Impfung schützt effektiv vor einer HIV-Infektion, meldet das Universitätsklinikum Heidelberg auf Basis einer Phase-III-Studie. Demnach ist ein echter Durchbruch gelungen.

Phase-III-Studie
Bei Phase-III-Studien handelt es sich um die klinische Erprobung eines Arzneimittels an einem größeren Patientenkollektiv. Einerseits wird dabei die Wirksamkeit, andererseits die Unbedenklichkeit, etwa hinsichtlich Nebenwirkungen, an vielen unterschiedlichen Patient:innen geprüft. Nach positivem Abschluss werden alle Daten der Studie zusammengefasst und bewertet. Das Dokument dazu dient als Grundlage für die Entscheidung, ob ein Arzneimittel eine Zulassung erhält.

Lenacapavir schützt als Depotspritze anhaltend vor einer HIV-Infektion, jedoch braucht es alle sechs Monate eine Auffrischung. Im Vergleich zur täglichen Tabletteneinnahme dürfte es deutlich einfacher sein, sich zweimal jährlich impfen zu lassen, heißt es in der zugehörigen Studie, die im "New England Journal" erschienen ist.

Die Präventionsmaßnahme bietet einen weiteren Vorteil: Gerade in stark von HIV betroffenen Ländern können Personen, die täglich eine Tablette nehmen, schnell als HIV-positiv abgestempelt werden. Es droht die Ausgrenzung. Eine nur zweimal jährlich verabreichte Spritze lasse sich hingegen besser geheim halten.

Lenacapavir hemmt den Lebenszyklus des HI-Virus in mehreren Stadien der Infektion, ist laut Studie hinsichtlich der Wirkung mit dem Medikament Truveda vergleichbar. Zwei Probleme gibt es jedoch. Zum einen ist es teuer. In den USA kostet die Behandlung bei einer bestehenden Infektion 42.000 Dollar pro Jahr, in Ländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen ist es entsprechend unbezahlbar. Hier müsste der Zugang erleichtert werden.

HIV-Medikament: Das Problem mit Resistenzen

Zum anderen muss abgewogen werden, wann das Medikament ausgegeben wird. Denn es gebe, heißt es in der Studie, ein gewisses Risiko zur Bildung von Resistenzen. Das Medikament könnte in der Folge schlimmstenfalls unbrauchbar werden. Grund sei, dass das Medikament im Körper auch noch nach einem Jahr nachweisbar sei. Doch das Risiko lasse sich senken, indem nach der Behandlung ein weiteres Jahr Truveda eingenommen wird.

Das HI-Virus schwächt das Immunsystem, macht den Körper so anfälliger für Erkrankungen. Das Krankheitsbild heißt Aids. Komplett beseitigen lässt sich das Virus nicht. Infizierte müssen lebenslang virushemmende Medikamente nehmen.

Netto, wo bleibt meine Dubai-Schokolade?

Das Phänomen der Dubai-Schokolade könnte irgendwann in die Geschichtsbücher eingehen. Als einer der gefragtesten Food-Trends des Jahres 2024, vielleicht auch als eine der teuersten Schokoladensorten, vielleicht auch als eines der besten Marketing-Beispiele.

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