
Die Chemotherapie gehört zu den Säulen der Krebsbehandlung.Bild: ZB / Gero Breloer
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Chemotherapien sind eine enorme Belastung für den Körper und gehen oft mit schweren Nebenwirkungen einher. In vielen Fällen schlägt die Therapie aber gar nicht an. Ein neuer Test kann den Erfolg der Behandlung vorhersagen.
28.06.2025, 12:0228.06.2025, 12:02
Die Chemotherapie gehört neben der Operation und der Bestrahlung zu den zentralen Säulen der Krebstherapie. Per Infusion oder Tablette werden sogenannte Zytostatika eingesetzt, die Krebszellen daran hindern sollen, zu wachsen und sich zu teilen.
Dabei werden aber nicht nur die Krebszellen, sondern auch gesunde Körperzellen angegriffen, besonders solche, die sich regelmäßig teilen. Dazu zählen etwa die Zellen der Haarwurzeln oder der Schleimhäute in Mund oder Darm. Häufige Nebenwirkungen sind daher Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Test sagt Erfolg von drei Arten von Chemotherapien voraus
Eine Chemotherapie stellt eine enorme Belastung für den Körper dar. Manche Tumoren sprechen gut auf die Medikamente an, andere kaum oder gar nicht. Doch ob die Therapie anschlägt, zeigt sich häufig erst nach mehreren belastenden Behandlungszyklen.
Forscher:innen haben nun einen Test entwickelt, der Vorhersagen über die Wirkung der Therapie ermöglicht.
Der Test wurde von Wissenschaftler:innen des spanischen nationalen Krebsforschungszentrums (CNIO) in Madrid in Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge und dem Start-up Tailor Bio entwickelt. Ihre Ergebnisse haben sie in dem Journal "Nature Genetics" veröffentlicht. Der Test ermöglicht Prognosen für drei gängige Arten von Zytostatika: Taxan, Platin und Anthrazyklin.
Dafür wird zunächst eine Gewebeprobe des Tumors entnommen und die DNA der Krebszellen vollständig analysiert. Anschließend sucht der Test im Erbgut gezielt nach Auffälligkeiten, die sich von gesunden Zellen unterscheiden – sogenannte chromosomale Instabilitätssignaturen (CIN).
In einer Studie wendeten die Forscher:innen den Test bei 840 Krebspatient:innen an, die eine Chemotherapie erhalten haben. Gemäß den Ergebnissen teilten sie die Patient:innen in "chemotherapie-empfindlich" und "chemotherapie-resistent" ein. Diese Vorhersagen wurden anschließend mit den tatsächlichen Behandlungsergebnissen verglichen.
Bei Patientinnen mit Eierstockkrebs oder metastasiertem Brustkrebs sowie bei Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs, für die der Test eine Resistenz gegen eine Taxan-Chemotherapie prognostiziert hatte, schlug die Behandlung tatsächlich deutlich häufiger fehl als bei jenen ohne diese Vorhersage.
Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch bei einer vorhergesagten Resistenz gegenüber einer Anthrazyklin-Chemotherapie – insbesondere bei Patientinnen mit Eierstock- oder metastasierendem Brustkrebs.
Auch bei Eierstockkrebs-Patientinnen, bei denen der Test eine Resistenz gegenüber einer Platin-Chemotherapie voraussagte, war die Erfolgsrate der Behandlung deutlich geringer.
Forscher erhofft maßgeschneiderte Krebsbehandlung
"Die Chemotherapie ist ein Grundpfeiler der Krebsbehandlung und rettet viele Leben", wird Co-Autor James Brenton vom Cancer Research UK Cambridge Institute in einer Pressemitteilung der Einrichtung zitiert. In Behandlungsfällen würde die Therapie aber seit 40 Jahren auf die gleiche Weise verabreicht.
"Leider gibt es zu viele Fälle, in denen der Krebs gegen die Chemotherapie resistent ist, was für den Patienten unangenehme Nebenwirkungen und einen begrenzten Nutzen bedeutet", so Brenton weiter. Durch die breiter zur Verfügung stehende Genomsequenzierung könne die Chemotherapie zu einer maßgeschneiderten Behandlung werden, erhofft sich der Wissenschaftler.
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