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Anime: Japan prüft Arbeitsbedingungen in der Zeichentrickbranche

Selbst in Animes werden die miserablen Arbeitsbedingungen der Zeichentrickindustrie dargestellt.
Selbst in Animes werden die miserablen Arbeitsbedingungen der Zeichentrickindustrie dargestellt.Bild: NHK/shirobako
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Anime: Japanische Regierung bekämpft Ausbeutung in Studios

02.02.2025, 15:0802.02.2025, 23:29
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Japans Kreativbranche hat seit Jahrzehnten ein Problem mit heftigen Ausbeutungsstrukturen. In den 1960er-Jahren waren zum Beispiel die Arbeitsbedingungen in der Animationsabteilung des größten Studios Toei Doga brutal. Teams produzierten täglich Hunderte Zeichnungen, stets unter der dem Druck kurzer Abgabefristen. Überarbeitung war normal, Tote soll es auch gegeben haben.

20 Jahre später gründete die beiden Mitarbeiter und Gewerkschaftsmitglieder, Hayao Miyazaki und Isao Takahata, eine eigene Schmiede: Studio Ghibli. Sie wollten es anders machen, inhaltlich wie auch in puncto Bedingungen. Aus der Gegenwart heraus betrachtet, bleibt Ghibli aber ein Ausreißer.

Noch immer werden Arbeitskräfte in Animationsstudios verbrannt, noch immer brechen viele zusammen, wie unter anderem ein Bericht der Vereinten Nationen zeigt. Jetzt reagiert Japans Regierung.

Japan prüft Anime-Industrie

Die japanische Wettbewerbsbehörde, Japan Fair Trade Commission (JFTC), untersucht derzeit die Arbeitsbedingungen der Animator:innen der Zeichentrickstudios. Über ein Online-Formular können die Angestellten ab sofort Rückmeldung zu den Bedingungen in ihren Studios geben.

Themen sind Arbeitsverträge, die Bezahlung, plötzliche Auftragsstornierungen, geforderte Änderungen und Korrekturen ohne Vergütung und die Ausgestaltung der Zeitpläne, sprich Deadlines.

Die JFTV gleicht die gemeldeten Fälle mit dem Antimonopol-, dem Subunternehmer- sowie dem Freiberufler-Arbeitsgesetz ab. Ende 2025 sollen die Erkenntnisse veröffentlicht werden.

Erst kürzlich hatte die JFTC ein Unternehmen abgemahnt, welches 23 Künstler:innen zu insgesamt 243 Nachkorrekturen ohne Vergütung gezwungen hat.

Ob der UN-Bericht und/oder der Aufschrei seitens Netflix damit zusammenhängt, ist nicht bekannt. Genauso wird sich zeigen, ob nach Veröffentlichung der Untersuchung wirklich Maßnahmen folgen. Wie gesagt, Ausbeutung ist im Anime-Sektor seit Jahrzehnten ein bekanntes Problem.

Vielleicht braucht es noch mehr Gewerkschafter wie die Studio-Ghibli-Gründer. Da die Arbeit in der Branche wahrscheinlich jedoch nochmal prekärer geworden ist als vor rund 60 Jahren, dürfte der Handlungsspielraum für große Arbeitskämpfe eingeschränkt sein.

Schade, denn ein sichereres Arbeitsumfeld bedeutet auch einen guten Rahmen, um sich kreativ auszutoben. Auch die Studios könnten davon profitieren.

Alicia Joe zum Hausbau: Wenn Schwachsinn Reichweite bekommt

Es ist eine Frage, die uns alle umtreibt. Also nicht die, warum Mieten ständig steigen; nicht die, warum die Wohnungssuche vielerorts lächerlich nervenschindend ist; auch nicht die, warum Lebensmittel unser Einkommen Monat für Monat stärker aufzehren, uns so kaum noch was für Spaß übrig bleibt. Nein, die Rede ist von der Frage, warum zum Teufel wir eigentlich noch kein Haus besitzen.

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