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Gen Z am Arbeitsplatz: Junge Menschen schotten sich lieber ab

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Gen Z passt im Büro genau auf, was sie Kollegen erzählen und was nicht.bild: Kaboompics.com
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Gen Z schottet sich im Büro ab – aus Angst vor Kritik

29.01.2025, 14:59
Valérie  Braungardt
Valérie Braungardt
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Start-ups versprechen in Stellenausschreibungen oft eine familiäre Atmosphäre am Arbeitsplatz. Kickern in der Pause und After-Work-Drinks sollen einen lockeren Ausgleich zur Arbeit schaffen und das Team stärken.

Da könnte man meinen, dass der Trend dahin geht, dass Kolleg:innen immer häufiger zu Freund:innen werden. Ein neuer Bericht des Personaldienstleisters Randstad aus diesem Jahr zeichnet dagegen ein anderes Bild der aktuellen Entwicklungen.

Am Arbeitsplatz: Gen Z hält Privates geheim

Demnach schotten sich Angestellte immer weiter am Arbeitsplatz ab. Vor allem bei Gen Z ist zu beobachten, dass sie weniger aus ihrem privaten Leben auf der Arbeit teilen. 68 Prozent der jungen Generation geben in der global durchgeführten Umfrage an, dass sie Aspekte ihres Lebens im Job verheimlichen. Bei den Babyboomern sind es nur 52 Prozent.

Unabhängig von der Generation sieht man im Vergleich zum Vorjahr einen generellen Anstieg der Menschen, die sich im Job zurückziehen. In Nordamerika sind es besonders viele mit 70 Prozent.

Grund dafür könnte eine wachsende Angst vor Verurteilung und negativen Konsequenzen sein. Wenn man viel von sich preisgibt, macht man sich auch immer angreifbar.

Spaltende Politik verunsichere Gen Z

Der Randstad CEO Sander van 't Noordende äußert gegenüber "Fortune" die Vermutung, dass gerade eine spaltende Politik dazu beitrage, dass sich Menschen nicht mehr trauen, offen über sensible Themen am Arbeitsplatz zu sprechen.

Gerade in Bezug auf Identität, Werte oder politische Überzeugungen könnten sich Angestellte vor Kritik und Diskriminierung fürchten.

Angesichts der jüngst eingestellten Diversitätsprogramme in einigen Konzernen, wie Meta, Nissan und Walmart, scheint die Angst nicht unbegründet zu sein. Ohne die Initiativen gibt es in den Unternehmen keine Kontrollinstanzen mehr, die Menschen vor Benachteiligung schützen können.

Wenn im Zweifel der Job auf dem Spiel steht, ist es verständlich, dass man gewisse Themen vor Kolleg:innen und Vorgesetzten vorsichtshalber nicht anspricht.

Laut Sander van 't Noordende sei Gen Z besonders sensibilisiert im Umgang mit persönlichen Informationen. Im Gegensatz zu anderen Generationen sind sie mit sozialen Medien aufgewachsen. Dadurch haben sie schnell gelernt, welche negativen Konsequenzen es haben kann, wenn man zu offen persönliche Informationen teilt.

Laut der Umfrage ist es der Gen Z zusammen mit den Millennials aber auch am wichtigsten, für Unternehmen mit ähnlichen Werten zu arbeiten. Auch ein Gemeinschaftsgefühl wünschen sich die meisten am Arbeitsplatz. Umso wichtiger ist es für Führungskräfte, ein vertrauensvolles Klima für alle Mitarbeitenden zu schaffen.

Tiktok: Ist "Gottesnahrung" der nächste große Ernährungstrend?

Wer durch Tiktok oder Instagram scrollt, stößt irgendwann unweigerlich auf Videos mit Essen. Manche Accounts haben sich darauf spezialisiert, jeden Tag neue Rezepte zu posten, die selbst Kochmuffel leicht nachkochen können. Andere hingegen haben es sich zur Aufgabe gemacht, regelmäßig Restaurants und Food-Spots zu testen und ihre Meinung darüber mit den Follower:innen zu teilen.

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