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Thailand macht Ehe für alle legal – als erst drittes Land in Asien

ARCHIV - 04.06.2023, Thailand, Bangkok: Zwei Frauen küssen sich während einer Pride-Parade in Bangkok, Thailand, am 4. Juni 2023, während sie ein Plakat zur Unterstützung der Ehegleichheit halten. Tha ...
Queere Menschen in Thailand kämpften seit Jahren für die gleichgeschlechtliche Ehe.Bild: AP / Sakchai Lalit
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Thailand beschließt Ehe für alle – und wird zum Vorreiter in Asien

18.06.2024, 14:11
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In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern hat sich die Rechtslage queerer Menschen im vergangenen Jahrzehnt zum Positiven verändert. Erst im April dieses Jahres verabschiedete der Deutsche Bundestag das lange geplante Selbstbestimmungsgesetz. Gleichgeschlechtliche Paare dürfen bereits seit 2017 heiraten.

Auch in vielen anderen europäischen Ländern – darunter Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland und Spanien – ist die Ehe für alle erlaubt.

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In Asien sieht es hingegen gänzlich anders aus. Nur Taiwan und Nepal haben die Ehe für alle bisher anerkannt. Im Iran, Jemen, Brunei und Saudi-Arabien werden homosexuelle Handlungen bis heute mit dem Tod bestraft. Auch weitere Ländern behalten sich die Todesstrafe unter bestimmten Bedingungen vor.

Thailand wird nun zum Vorreiter: Als drittes und bisher bevölkerungsreichstes Land in Asien hat es die Ehe für alle durchgesetzt.

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Zwei Männer geben sich das Ja-Wort – in Thailand ist das bald möglich.Bild: pexels / Wallace Araujo

Thailand stimmt Ehe für alle zu – König muss noch unterschreiben

In einer historischen Parlamentsabstimmung hat Thailand als erstes Land Südostasiens die Ehe für alle beschlossen. Die Abgeordneten des Oberhauses stimmten am Dienstag mit großer Mehrheit von 130 zu vier Stimmen bei 18 Enthaltungen für die Legalisierung der Ehe gleichgeschlechtlicher Paare.

Zuvor hatte sich bereits das Unterhaus des Senats für das Gesetz ausgesprochen. "Heute ist der Tag, an dem das thailändische Volk lächeln wird", sagte der Abgeordnete Tunyawaj Kamolwongwat vor der Abstimmung. "Es ist ein Sieg für das Volk."

Nach seiner Verabschiedung im Senat wird das neue Ehegesetz, das "Mann" und "Frau" durch geschlechtsneutrale Worte ersetzt, nun König Maha Vajiralongkorn zur Unterschrift vorgelegt. Es tritt 120 Tage nach der Veröffentlichung im königlichen Amtsblatt in Kraft. Schon im Oktober könnte die Ehe für alle in Thailand also legal sein.

Durch das Gesetz werden gleichgeschlechtliche Ehepaare auch bei Erbangelegenheiten und Adoption gleichgestellt.

Weltweit haben mehr als 30 Länder die Ehe für alle anerkannt. In Asien haben bislang nur Taiwan und Nepal diesen Schritt gesetzlich verankert.

Thailands Regierungschef Srettha Thavisin, der sich für die LGBTQ-Gemeinschaft und das Gesetz ausgesprochen hatte, will seinen Amtssitz für Aktivist:innen und Unterstützer:innen öffnen, um mit ihnen zu feiern. Aktivist:innen planten zudem am Abend eine Kundgebung im Zentrum von Bangkok.

Thailand: Diskriminierung queerer Menschen trotz hoher Toleranz

Laut Meinungsumfragen gibt es in Thailand eine überwältigende öffentliche Unterstützung für die Ehe für alle. Obwohl Thailand für seine Toleranz homosexueller Paare bekannt ist, ist ein Großteil des mehrheitlich buddhistischen Landes konservativ. Die LGBTQ-Gemeinschaft ist zwar weithin sichtbar, wird aber dennoch mit Diskriminierung konfrontiert.

Aktivist:innen fordern seit mehr als einem Jahrzehnt das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe. 2022 hatte das Parlament bereits einen ersten Anlauf unternommen. Aber das Gesetz wurde nicht weiter verfolgt, da das Parlament aufgelöst wurde, um den Weg für Parlamentswahlen im vergangenen Jahr zu ebnen.

Einigen Aktivist:innen geht das neue Gesetz nicht weit genug: Sie kritisieren, dass Transgender und nicht-binäre Menschen darin nicht anerkannt werden und sie ihr Geschlecht in offiziellen Ausweispapieren weiterhin nicht ändern dürfen.

(mit Material der AFP)

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