
Flugbegleiter:innen hören wohl oft dieselben nervigen Sätze. Bild: imago images / pond5images
Urlaub & Freizeit
18.06.2024, 10:3218.06.2024, 10:32
Die Arbeit als Flugbegleiter:in ist mit zahlreichen Mysterien verbunden. Tausende Meter über dem Boden, zwischen den Wolken und weit entfernt von der Routine des Alltags, ist der Job etwas ganz Besonderes. Was ihn besonders attraktiv macht: Flugbegleiter:innen haben die Möglichkeit, beruflich die Welt zu bereisen und ständig an neuen Orten zu sein: heute Tokio, morgen New York.
Doch wie jeder Job hat auch die Arbeit als Flugbegleiter:in ihre Schattenseiten. Gerade der tägliche Kontakt mit so vielen unterschiedlichen Menschen birgt seine Herausforderungen. Die immer wieder gleichen, nervigen Fragen, die jedoch trotzdem jedes Mal mit einem freundlichen Lächeln beantwortet werden müssen, sind mit Sicherheit eine davon.
Eine ehemalige Flugbegleiterin hat nun verraten, welche Fragen und Aussagen bei ihr nur noch für Augenrollen sorgen.
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Sieben Jahre lang arbeitete Svenja Hoffmann als Flugbegleiterin bei einer großen deutschen Airline, bis sie in den Journalismus wechselte und Redakteurin bei rtl.de wurde. Dort packte sie nun aus, was sie während ihrer Zeit in der Luft einfach nicht mehr hören konnte.
1. "Mein Koffer ist zu schwer, können Sie den ins Gepäckfach heben?"
Diese Frage gehört wohl zu den häufigsten, die Flugbegleiter:innen immer wieder gestellt werden. Abgesehen davon, dass die meisten Passagier:innen genauso in der Lage sind, ihren Koffer ins Gepäckfach zu heben wie die Flugbegleiter:innen, ist die Antwort allein aus versicherungstechnischen Gründen ein "Nein".
Denn Flugbegleiter:innen sind bei Verletzungen, die aus dem Koffer Heben resultieren, nicht versichert, wie Svenja Hoffmann bei rtl.de erklärt.
Passagier:innen seien außerdem für ihr Handgepäck selbst verantwortlich. Wer den eigenen Koffer so voll packt, dass man ihn nicht mehr heben kann, ist salopp gesagt selbst schuld. Eine Ausnahme machen Flugbegleiter:innen natürlich bei Menschen, die wirklich nicht schwer heben können, wie Kinder, ältere oder eingeschränkte Passagier:innen.
Tatsächlich haben Passagier:innen auch gar keinen Anspruch auf einen Kofferplatz im Gepäckfach. Sollte dieses voll sein, muss der Koffer unter dem Vordersitz verstaut werden.
2. "Können die das auch?"
Auch diese Frage müssen sich Flugbegleiter:innen laut Svenja Hoffmann immer wieder anhören, während sie am Eingang des Cockpits stehen und die Passagier:innen begrüßen. Die Frage danach, ob die beiden Pilot:innen nach ihrer rund zweijährigen Ausbildung in der Lage sind, das Flugzeug zu fliegen, soll wohl ein Scherz oder ein Gesprächseinstieg zu sein.
Svenja Hoffmann findet aber: Sie geht gar nicht. Jedes Mal aufs Neue sei es ihr dabei schwergefallen, das Lächeln aufrechtzuerhalten. Denn ganz offensichtlich beherrschen die Menschen im Cockpit ihre Jobs – sonst wären sie ja nicht da.
3. "Am Gate hat man uns das aber versprochen!"
Ein Platz neben den Partner:innen, spät gemeldete Diätrestriktionen beim Essen oder extra Beinfreiheit: Beim Check-in am Flughafen oder beim Boarding am Gate kommen so manche Reisende mit Sonderwünschen um die Ecke, die zunächst auch oft vom Bodenpersonal erfüllt werden.
Svenja Hoffmann betont jedoch, dass am Ende des Tages nur die Situation im Flieger bestimmt, welche Zugeständnisse gemacht werden können. Egal, was das Bodenpersonal versprochen hat: Wenn das Flugzeug beispielsweise randvoll ist, können bestimmte Wünsche schlichtweg nicht erfüllt werden.
4. "Ich kenne jemanden, der oder die ist auch Flugbegleiter/Pilot"
Auch diese Aussage fällt wohl in die Kategorie "unbeholfener Gesprächseinstieg" und kann nach dem zehnten Mal sicherlich nervig werden. Svenja Hoffmann erzählt, sie habe sich dabei immer gefragt, was sich die Passagier:innen von dieser Aussage erwarten. Erhoffen sie sich ein Sonderangebot, ein Upgrade, dass sie selbst fliegen dürfen?
Sie selbst konnte mit der Info jedenfalls wenig anfangen. Was allerdings tatsächlich für die Flugbegleiter:innen hilfreich zu wissen ist: Wenn Passagier:innen über eine Ausbildung verfügen, mit der sie das Personal im Ernstfall unterstützen können, wie Ärzt:innen oder Feuerwehrleute. Sollte es tatsächlich einmal zu einem Notfall kommen, freue sich die Besatzung über jede helfende Hand.
5. "Putzen Sie doch mal die Toilette!"
Gerade auf Langstreckenflügen kommt es vor, dass nach einigen Stunden die Sauberkeit der Flugzeugtoiletten zu wünschen übrig lässt. Dafür hat die Ex-Flugbegleiterin Svenja Hoffmann auch durchaus Verständnis.
Allerdings sei die Hauptaufgabe von Flugbegleiter:innen für die Sicherheit und das leibliche Wohl der Passagier:innen zu sorgen. Für die Toiletten sind sie eigentlich nicht zuständig, sondern das Reinigungspersonal nach der Landung, das auch über die entsprechenden Utensilien verfügt. Was wohl allen Beteiligten helfen würde: Wenn alle die Toilette so verlassen, wie sie sie aufgefunden haben.
KI-Programme sind im Alltag mitunter recht nützlich. Allerdings bergen sie auch zahlreiche Probleme, für die ihre Programmierer:innen verantwortlich sind. Ein Beispiel aus den USA verdeutlicht das.
Dass so manche Programmierer:innen oberflächlich wie auch sexistisch sind, sollte spätestens seit Zuckerbergs "Facemash" klar sein. Damals brachte der Meta-CEO (und Verfechter von "mehr männlicher Energie") eine Seite an den Start, auf der User:innen von zwei angezeigten Personen die "heißere" aussuchen konnte.