
Viele Menschen sind von Depressionen betroffen.Bild: dpa / Fabian Sommer
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45 Prozent der Menschen hierzulande sind von Depressionen betroffen, entweder als Angehörige oder aufgrund einer eigenen Erkrankung. Knapp 9,5 Millionen Erkrankte gibt es in Deutschland. Die Zahlen sind alarmierend, die Behandlung komplex. Psychotherapien und die Einnahme von Antidepressiva gehören zum Standardvorgehen.
Doch es gibt auch noch eine alternative Behandlungsmethode: eine nicht-invasive Hirnstimulation. Vereinfacht bedeutet das, es gibt einen Impuls von außen, der aufs Hirn einwirkt. Keine Skalpelle, keine Schnitte, lediglich eine spezielle stromführende Spule ist dafür nötig. Problem dabei ist, dass dafür tägliche Klinikbesuche nötig sind. Doch es gibt eine Alternative für zu Hause.
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Mit Magnetspule gegen Depressionen
Bei einer sogenannten repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) wird eine stromführende Spule am Kopf des Patienten aufgelegt. Für eine kurze Zeit erzeugt diese eine starkes, pulsierendes Magnetfeld in einem Teilbereich des Gehirns, dem präfrontalen Cortex. Dort weisen die Nervenzellen bei Menschen mit Depressionen häufig eine veränderte Aktivität auf. Die Magnetfeldtherapie soll dem entgegenwirken.

So sieht die Magnet-Spule aus.Bild: UKJ / Klin. Medienzentrum / I. Rodigast
Nach offiziellen Leitlinien kann die Methode helfen, wenn die depressiven Symptome trotz Gesprächstherapie und Medikamente nicht besser werden. Antrieb und Konzentration sollen sich durch die Behandlung wieder bessern. Alles gut, nur haben eben bisher ausschließlich Spezialkliniken die nötige Ausrüstung. Ein Einsatz in den eigenen vier Wänden ist ausgeschlossen.
Die Alternative dazu wäre die transkranielle Gleichstromstimulation. Dafür braucht es lediglich ein mit Elektroden ausgestattetes Stirnband. Auch damit soll der Cortex stimuliert werden, jedoch mit einem schwachen Strom von zwei Milliampere. Hinsichtlich Wirkung soll es zwischen diesem Verfahren und der Magnetfeldtherapie keinen Unterschied geben.
Ein Forschungsteam der University of East London hat geprüft, wie effizient die Gleichstrom-Behandlung wirklich ist. 174 Testpersonen stellten sich dafür über zehn Wochen zur Verfügung. Neben der Behandlung mussten sie regelmäßig über den Stand ihrer depressiven Symptome berichten. Wichtig: Sie alle befanden sich bereits in Behandlung oder nahmen Antidepressiva.
Vielversprechende Ergebnisse
Nach Ablauf der zehn Wochen hat sich der Schweregrad der Depression bei 58 Prozent der Behandelten um mindestens die Hälfte verringert, 45 Prozent waren sogar depressionsfrei. Bei einer Placebo-Gruppe verbesserten sich die Symptome bei 38 Prozent, frei waren hier "nur" 22 Prozent.
Was heißt das?
Die Behandlung mit dem Gleichstrom-Stirnband wirkt etwas stärker als ein Placebo, was es tatsächlich als ernstzunehmender Therapieansatz ins Spiel bringen könnte. Es werden jedoch weitere Studien nötig sein, um noch ein differenzierteres Bild zu bekommen.
"Ich bin sicher, dass die tDCS oder vergleichbare Verfahren eines Tages fester Bestandteil der klinischen Behandlung von Depressionen sein werden. Es ist aber noch zu früh, um Patienten die Heimanwendung mittels eines tDCS-Headsets zu empfehlen", sagt Frank Padberg, Forscher an der psychiatrischen Universitätsklinik München, schreibt der Informationsdienst Wissenschaft.
Die Studie ist im Fachmagazin "Nature" erschienen
Verbraucher:innen bekommen mehr und mehr die Möglichkeit, ihren Einkauf im Self-Checkout zu bezahlen. Die Automaten, an denen sie die Produkte selbst scannen und kontaktlos bezahlen können, gibt es mittlerweile in zahlreichen Läden, auch in Supermärkten und Discountern.