Mit neugierigem Blick halten sie ihre nasse Schnauze in den salzigen Wind der nordspanischen Atlantikküste. Etwas verwirrt zwar, aber erstaunlich trittfest sind dutzende Hunde am Wochenende in Suances, einer Gemeinde in der autonomen Region Kantabrien, auf Surfbrettern über seicht aufbrausende Wellen geglitten.
Zwischen dem 18. und 19. Mai jährte sich zum dritten Mal die Hundesurf-Europameisterschaft in Spanien. Für den Wettbewerb gehen die Hunde gemeinsam mit ihren Besitzer:innen ins Wasser, die die Bretter schieben und bestimmen, auf welche Welle sie ihren Hund setzen.
In einem Zeitraum von zehn Minuten haben die Paare dann Zeit, möglichste viele Wellen zu bekommen. Der Balanceakt der Hunde kann von einer Jury mit bis zu zehn Punkten ausgezeichnet werden.
Bewertet werden dabei Dauer, Technik, Selbstvertrauen, Stil, Schwierigkeitsgrad der Welle und "wie viel oder wenig Spaß der Hund an der Aktivität hat", heißt es auf der Webseite der Veranstaltung. Neben der drolligen Darbietung der Vierbeiner hat das Event aber auch einen ernsten Hintergrund.
Die Hundesurf-Europameisterschaft versucht nämlich, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Adoption von Hunden aus Tierheimen zu schärfen und informiert Teilnehmer:innen sowie Besucher:innen über die zu ergreifenden Schritte und die Formen bestehender Adoptionen.
Der Tierfutterhersteller und Sponsor des Wettbewerbs, Dingonatura, spendet Futterrationen für ausgesetzte Hunde.
Manuel Calvo von Dingonatura erklärte der Nachrichtenagentur "Reuters", dass durch die Veranstaltung die Adoption von Hunden gefördert und dem Aussetzen von Haustieren entgegengewirkt werden solle, indem auf eine unterhaltsame Art gezeigt werde, wie man eine Bindung zu seinem Hund aufbauen könne.
Denn Hunde, erfährt man auf der Webseite der Veranstaltung, verfügen über eine natürliche Gleichgewichtsfähigkeit, "die es ihnen mit ein wenig Übung ermöglicht, das Brett zu beherrschen und sich besser durch die Wellen zu bewegen als viele erfahrene Menschen". Und nicht nur die Zuschauenden, auch die teilnehmenden Hunde sind davon bestens unterhalten.
"Je mehr der Hund ins Wasser geht, desto mehr Spaß hat er", sagte die 13-malige spanische Bodysurf-Meisterin Deva Martin Solar "Reuters". "Wenn man das Surfen liebt und diese Verbindung zum Hund herstellt, ist das wirklich sehr schön." Gewonnen haben in diesem Jahr übrigens die Labradorhündin Koa und ihr Besitzer Juan Manuel Santiago.