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Meningitis: Nigeria führt als erstes Land neuen Impfstoff ein

ARCHIV - 12.01.2009, Sachsen, Dresden: ILLUSTRATION - Eine Impfung wird am 13.01.2009 vorbereitet. Foto\ Ralf Hirschberger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ (zu dpa:
Ein neuer Impfstoff soll gegen fünf Typen von Meningokokken wirken.Bild: dpa-Zentralbild / Ralf Hirschberger
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Erstes Land weltweit: Nigeria führt Impfstoff gegen tödliche Krankheit ein

15.04.2024, 14:15
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Vor einer Reise ins Ausland steht oft ein Besuch in der Arztpraxis an. Denn je nach Reiseziel kann eine Impfung notwendig sein, um vor gefährlichen und teils lebensbedrohlichen Krankheiten zu schützen. Wer beispielsweise nach Nigeria reist, sollte sich ärztlich bezüglich einer Meningokokken-Impfung beraten lassen, rät das Auswärtige Amt.

Die Krankheit ist in Nigeria weit verbreitet. Bisher existierten jedoch nur Impfungen, die auf einen spezifischen Untertyp von Meningokokken-Bakterien abzielten – insgesamt gibt es aber zwölf. Nigeria hat nun als erstes Land einen Impfstoff eingeführt, der laut Weltgesundheitsorganisation WHO "revolutionär" ist.

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Nigeria führt 5-in-1-Impfstoff gegen Meningitis ein

Meningokokken sind Bakterien, die lebensgefährliche Erkrankungen wie eine Hirnhautentzündung (Meningitis) verursachen können. Die Bakterien werden durch Tröpfchen, etwa beim Husten oder Niesen, auf andere Menschen übertragen. Was mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel beginnt, kann innerhalb weniger Stunden tödlich enden.

Kind Maske Erkältung krank
Niesen und Husten übertragen Meningokokken.Bild: pexels / Ketut Subiyanto

In 26 afrikanischen Ländern, die als Meningitis-Gürtel bezeichnet werden, sind Infektionen mit Meningokokken ein großes Problem. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Meningitis-Fälle laut WHO um 50 Prozent an. Ein Meningokokken-Ausbruch in Nigeria führte zwischen dem 1. Oktober 2023 und 11. März dieses Jahres zu 1742 Verdachtsfällen, von denen 101 bestätigt wurden. 153 Menschen starben.

Besonders betroffen sind meist Kleinkinder. Die WHO startete daraufhin im März eine große Impfkampagne für Menschen bis 29 Jahren. Um den Ausbruch einzudämmen, sollten rund eine Million Menschen die Impfung bekommen.

Meningokokken: Deutschland empfiehlt Impfung für Kinder

Alle bisher existierenden Impfungen schützten jedoch nur gegen einen Serotyp des Erregers. Forschende haben nun einen Durchbruch erzielt: Nach 13 Jahren Entwicklung stellten Wissenschaftler:innen einen Impfstoff vor, der gegen die fünf Serotypen A, C, W, Y und X wirkt. Mit einer einzigen Spritze kann zukünftig ein fünffacher Schutz geboten werden.

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In Deutschland wird die Meningokokken-Impfung für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen.Bild: IMAGO images / imagebroker

Nigeria hat das Präparat mit dem Namen Men5CV nun als erstes Land weltweit eingeführt. Der Impfstoff habe das Potenzial, "künftige Ausbrüche zu verhindern und viele Leben zu retten", wie WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus verkündete. Die Einführung in Nigeria bringe die Welt näher an das Ziel, Meningitis bis 2030 zurückzudrängen.

In Deutschland ist die Meningokokken-Serogruppe B am häufigsten vertreten, gefolgt von C. Für Letztere empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) seit 2006 eine Impfung für Kinder. Seit Jahresbeginn rät die Kommission auch zu einer Impfung gegen die Gruppe B bei Säuglingen. Bisher wirkt der umfassendste Impfstoff hierzulande gegen vier Gruppen: A, C, W und Y.

(mit Material der dpa)

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