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KI: Tinder will Zugriff auf Fotomediathek für bessere Matches

Ist das Match wirklich ein Match?
Ist das Match wirklich ein Match?Bild: pexels / cottonbro studio
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Tinder will sich mit KI retten – und scannt bald deine privaten Fotos

In der privaten Fotogalerie sind so manche peinliche Schnappschüsse. Wenn es nach Tinder geht, könnten diese aber vielleicht der Schlüssel zur wahren Liebe sein.
06.11.2025, 17:0506.11.2025, 17:05

Dating ist oft ein bisschen wie Online-Shopping: Du scrollst stundenlang, findest viele interessante Angebote, aber am Ende stellst du fest, dass das meiste in echt irgendwie nicht so aussieht wie auf dem Bild.

Manchmal wünscht man sich, man hätte vor dem Match schon in die private Mediathek des Gegenübers schauen können – einfach ein bisschen Mäuschen spielen, um herauszufinden, mit wem man es da wirklich zu tun hat. Und Achtung: Genau das will Tinder nun möglich machen.

Tinder will vollen Zugriff auf Fotomediathek

Einem Bericht des Magazins "Tech Crunch" zufolge sollen die Entwickler:innen der Dating-App aktuell an einem neuen Feature namens "chemistry" arbeiten. Um akkuratere Matches zu erstellen, soll die App dafür in Zukunft auch Zugriff auf die private Fotomediathek der Nutzer:innen erhalten.

Geben diese ihre Zustimmung für den Zugriff, analysiert Tinder mithilfe von künstlicher Intelligenz die Aufnahmen seiner Nutzer:innen. Wer dort beispielsweise häufig in Outdoor-Klamotten zu sehen ist, wird eher mit Personen gematcht, die Outdoor-Hobbys in ihrer Bio angegeben haben. Wenn zwei Personen viele Gym-Erlebnisse in ihrer Mediathek gespeichert haben, lernen sie sich über die App ebenfalls mit höherer Wahrscheinlichkeit kennen – und der Theorie nach sogar lieben.

Inwiefern die privaten Daten und Fotos nach der Analyse gespeichert werden, ist nicht klar. Nutzer:innen sollten hier wohl genau auf die Bedingung in der entsprechenden Zustimmungserklärung achten. Aktuell wird die Funktion in Australien und Neuseeland getestet, 2026 könnte diese laut dem Bericht von "Tech Crunch" weltweit in die App eingegliedert werden.

Um noch bessere "chemistry" herzustellen, will Tinder sich von den einzelnen Nutzer:innen künftig zudem bestimmte Fragen beantworten lassen. Auch damit will man die Übereinstimmung von Interessen mit den potenziellen Partner:innen verbessern. Bisher sind die Informationen in Tinder-Profilen auf Stichpunkte begrenzt.

Dating-Apps: Tinder und Bumble im Abwärtstrend

Bei dieser Idee dürfte Tinder auch auf die Konkurrenz geschielt haben. Bei Bumble etwa können User:innen schon seit Langem bestimmte Fragen im Profil hinterlegen.

Angesichts sinkender Nutzerzahlen müssen die Anbieter auf dem Dating-Markt aber wohl kreativ werden. Die zugehörige Match-Geschäftsführung berichtete kürzlich, dass die Einnahmen von Tinder im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent gesunken sind. Zudem verzeichnete die App sieben Prozent weniger User:innen als noch 2024. Auch Bumble verzeichnete zuletzt aber einen Abwärtstrend.

Ob mit den neuen Tools mehr Dating-Wütige zu Tinder wechseln, ist mindestens fraglich. Auch Fotomediatheken können schließlich ein falsches Bild einer Person zeichnen. Die beste Strategie bleibt eben wie beim Online-Shopping: Handy aus, ausprobieren und ehrlich mit sich selbst sein.

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