
Max Caulfield muss sich in "Life is Strange: Double Exposure" mit neuen Katastrophen auseinandersetzen.Bild: Deck Nine/square enix
Meinung
28.10.2024, 16:5928.10.2024, 17:03
Das 3D-Adventure "Life is Strange" traf 2015 einen Nerv und stellte unter Beweis, wie emotional ein Videospiel sein kann. Die Protagonistin Max Caulfield kann durch die Zeit reisen, muss aber feststellen, dass Änderungen der Vergangenheit oft, wenn nicht sogar immer, negative Konsequenzen haben.
Die Geschichte gipfelt darin, dass sie sich am Ende entscheiden muss, entweder ihre beste Freundin Chloe oder eine ganze Stadt zu retten. Nach mehreren Ablegern, die allesamt nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen konnten, gibt es nun mit "Life is Strange: Double Exposure" eine "echte" Fortsetzung mit der Hauptfigur Max – und ihrer neuen besten Freundin Safi.
Das Entwickler-Studio Deck Nine baut damit großen Druck auf. Kann "Double Exposure" an den ersten Teil anknüpfen? Wir haben das Game bereits durchgespielt und liefern einen Spoiler-freien Eindruck.
Keine Zeitreisen, aber mehrere Realitäten in "Life is Strange"
Max ist mittlerweile Fotografin an der Caledon University, wo sie mit diversen neuen Charakteren interagiert. Die neben ihr zentrale Figur ist Safi, die Tochter der Universitäts-Präsidentin. Dass der Trailer bereits Safis Tod verriet, ist nicht wirklich ein Spoiler, sondern erst der schockierende Startpunkt der wendungsreichen Story.
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Im neuen Spiel kann Max nicht mehr durch die Zeit reisen, doch sie hat eine andere Fähigkeit. Ihr eröffnen sich zwei verschiedene Zeitlinien, zwischen denen sie nach Belieben hin- und herspringen kann. In einer ist Safi tot, in der anderen lebendig – aber weiterhin bedroht.
Max' Aufgabe ist damit klar: Sie versucht, ihre Freundin irgendwie zu retten, wobei sie auf ihre neue Superkraft zurückgreift. Ist ein Weg in der einen Welt versperrt, ist er in der anderen womöglich frei – manchmal im wahrsten Sinne des Wortes. Häufig nutzt Max ihre Gabe aber auch schlicht, um an wichtige Informationen zu kommen.
Unmögliche Entscheidungen in "Life is Strange: Double Exposure"
Das Spiel-Prinzip bleibt natürlich bestehen: Als Spieler:in trifft man die Entscheidungen, die sich maßgeblich auf den weiteren Verlauf der Geschichte auswirken. Und die sind alles andere als leicht.

Kann Max ihre Freundin Safi retten?bild: Deck Nine/square enix
Immer haben beide Optionen Vor- und Nachteile, wofür man sich entscheidet, hängt vom persönlichen moralischen Kompass ab. "Richtige" und "falsche" Entscheidungen gibt es in dem Sinne daher nicht, und wenn doch, dann erst rückblickend, was das Spiel besonders spannend und herausfordernd macht ... auch ohne Action im klassischen Sinne.
Obwohl Max Caulfield wieder mal die Welt retten muss, ist "Life is Strange: Double Exposure" zum Glück alles andere als "more of the same". An mehreren Stellen reflektiert Max über ihr altes Ich und setzt Erkenntnisse aus früheren Fehlern um. Vor neuen Fehlern ist sie dennoch nicht gefeit – und das macht es leicht, sich mit ihr zu identifizieren.
Das neue "Life is Strange": ein feministisches Spiel, aber...
Die weibliche Hauptfigur allein macht "Life is Strange" natürlich noch nicht zu einem feministischen Spiel, aber da ist noch mehr. Das gesamte Konzept der Reihe beruht darauf, dass eine Frau auch falsche Entscheidungen treffen darf. Max Caulfield ist zum Glück gerade keine Wonder Woman, obwohl sie Superkräfte hat.
In "Life is Strange: Double Exposure" wimmelt es zudem von queeren Charakteren und es gibt mehrere People of Color, zumindest einige Figuren dürfe auch ansatzweise komplex sein. Ein großes Manko des Spiels ist jedoch: Die zwischenmenschlichen Beziehungen der Geschichte sind nicht so ergiebig, wie sie eben sein könnten.
Romantische Verflechtungen werden eher nebenbei abgehandelt, die zentrale Freundschaft wird nur bedingt greifbar, die Detektiv-Arbeit und die überraschenden Twists stehen dann doch deutlich im Vordergrund. Eine verpasste Chance, was sich auch darin spiegelt, dass das Ende diesmal kein heftiger Schlag in die Magengrube ist, sondern eher bittersüß ausfällt. Vielleicht ist das aber auch einfach nur dieses verflixte Erwachsensein.
Muss man das erste "Life is Strange" gespielt haben?
Es ist nicht zwingend erforderlich, den ersten Teil zu kennen, aber es hilft ungemein, da Chloes Name mehrmals fällt und Max' Trauma aus der Vergangenheit gewissermaßen die Säule ist, auf der diese Fortsetzung steht.
Im direkten Vergleich zum Original fällt der neue Teil etwas ab, eine klare Empfehlung kann trotzdem ausgesprochen werden. Das größte Manko ist vermutlich, dass das Spiel viel zu schnell vorbei ist.
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