Leben
Nachgefragt

Umfrage: So zufrieden sind Deutsche mit ihrem Sexleben

ARCHIV - 03.07.2021, Niedersachsen, Oldenburg: Eine Frau und ein Mann küssen sich (gestellte Szene). (zu dpa: «Schönheitstrend volle Lippen - mehr Volumen, weniger Gefühl?») Foto: Mohssen Assanimoghad ...
Glücklich vergeben, aber auch zufrieden mit dem Sexleben? Bild: dpa / Mohssen Assanimoghaddam
Nachgefragt

Sex in Partnerschaften: So zufrieden sind die Deutschen im Bett

Eine aktuelle Umfrage von watson und dem Meinungsforschungsinstitut Civey zeigt, wie (un)zufrieden Menschen in Deutschland mit ihrem Sexleben sind und wie selten darüber gesprochen wird. Alle Ergebnisse im Überblick.
30.07.2025, 08:0330.07.2025, 08:03
Mehr «Leben»

So unterschiedlich wie die Menschen, so verschieden auch ihr Umgang mit Intimität: Während die einen ihre sexuellen Wünsche lieber für sich behalten, plaudern andere offen am Arbeitsplatz über ihre Fetischparty.

Die Sozialisierung rund um Sex ist in den Generationen auch sehr unterschiedlich, die Vorstellungen von "gutem" Sex gehen mitunter weit auseinander. Am Ende des Tages ist es aber auch eigentlich egal, was die anderen so machen oder wollen, wichtig ist: Ist man selbst mit seinem Sexleben zufrieden?

Watson hat gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey nachgefragt – bei 5000 Personen ab 18 Jahren, die in einer Beziehung leben.

Das Ergebnis: Etwa jede:r Zweite Deutsche in einer festen Partnerschaft ist mit dem Sexleben zufrieden. Ungefähr jede:r Vierte (26 Prozent) ist unzufrieden und fast genauso viele (27 Prozent) machen keine Angabe.

Sexleben: Zufriedenheit lässt im Alter nach

Im Altersvergleich zeigt sich, dass jüngere Menschen in Deutschland zufriedener mit ihrem Sexleben sind als ältere Generationen. In den Dreißigern scheint das Sexleben am erfülltesten zu sein: 62 Prozent der 30- bis 39-Jährigen geben an, happy mit ihrem Sexleben zu sein.

Bei den Geschlechtern zeigt sich eine Diskrepanz zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit. Während Frauen insgesamt etwas zufriedener mit dem Sex mit dem Partner oder Partnerin sind, sind Männer deutlich unzufriedener: 35 Prozent der Männer in einer Partnerschaft geben an, mit dem Sexleben unzufrieden zu sein, während es bei den Frauen 19 Prozent sind.

Kinder im Haushalt scheinen das Liebesleben weniger stark zu belasten, als häufig angenommen: 53 Prozent der befragten Elternpaare bezeichnen sich als zufrieden mit der Intimität in ihrer Beziehung.

Bei Paaren ohne Kinder sieht es sogar ein klein wenig schlechter aus: Sie geben nur zu 46 Prozent an, glücklich mit ihrem Sexleben zu sein.

Wenn der Sex nicht gut ist: Reden oder nicht reden?

Bei der Frage nach Lösungsmöglichkeiten für Unzufriedenheit mit dem eigenen Sexleben zeigt sich, dass viele das Problem nicht ansprechen. 31 Prozent der Befragten geben an, es noch nicht angesprochen zu haben, 26 Prozent reden darüber. Fünf Prozent sind so offen neues auszuprobieren und drei Prozent leben in einer offenen Beziehung.

Im Altersvergleich wird sichtbar, dass jüngere Menschen ihre Unzufriedenheit eher ansprechen als ältere. Auch sind sie offener dafür neues auszuprobieren als ältere Generationen.

Die 18- bis 29-Jährigen scheinen sich also aktiv darum zu bemühen, ihr Sexleben zu verbessern, sollte irgendetwas nicht passen. Zu 57 Prozent geben sie an über das Problem zu reden, 28 Prozent probieren neue Dinge aus, 14 Prozent leben in einer offenen Beziehung und nur 15 Prozent haben noch nicht darüber gesprochen.

Älteren fällt das Gespräch über sexuelle Unzufriedenheit offenbar schwerer: 31 Prozent der Befragten ab 50 Jahren geben an, dieses Thema noch nie zur Sprache gebracht zu haben – ein deutlicher Unterschied zu den 18- bis 27-Jährigen (15 Prozent).

Ein Blick auf die Antworten der Geschlechter zeigt wieder eine Diskrepanz. Während Frauen öfter über Unzufriedenheiten im Sexleben reden, probieren Männer eher etwas Neues aus.

Bleibt nur zu hoffen, dass sie das in Absprache mit der Beziehungsperson tun.

Methodischer Hinweis zur Umfrage: Civey hat für Watson vom 14.05. bis 09.06.2025 online rund 5000 Personen in einer festen Partnerschaft sowie rund 3000 Personen in einer festen Partnerschaft, die mit ihrem Sexleben unzufrieden sind, befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 - 3 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik gibt es hier.

Urlaub in Italien: Venedig fordert von Touristen mehr Respekt und Konsum
Venedig hadert mit dem Massentourismus und wettert gegen Gäste, die wenig Geld und noch weniger Interesse mitbringen. Ein Vorschlag sorgt nun für Streit: 100 Euro Eintritt für Menschen mit Supermarktbaguette.
Venedig ist wie ein gutes Restaurant, das nur noch Gäste hat, die Leitungswasser bestellen. Die Stadt füllt sich zuverlässig, täglich, restlos – aber niemand will zahlen, keiner liest die Speisekarte, und am Ende fotografieren alle die Rechnung. Der Chef des Vereins Piazza San Marco, Setrak Tokatzian, nennt den Tourismus "obszön". Was er meint: zu viele Gäste mit zu wenig Haltung. Und mit leeren Taschen.
Zur Story