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Auswandern: Das denken die Deutschen – auch politische Gründe

28.04.2004, Trier, Rheinland-Pfalz, DEU - Umzug - Studentin Judith zieht aus ihrem Zimmer in einer Studenten-WG aus. Mensch, junge, Frau, Wohnungswechsel, Moebel, Kiste, Karton, Umzugskarton, Umzugski ...
Ein Umzug in ein anderes Land ist nicht mal so eben bewerkstelligt.Bild: imago images / Rupert Oberhäuser
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Goodbye Deutschland? So stehen die Deutschen zum Auswandern

Deutschland ist bekannt als Land der unzufriedenen Grummler:innen. Hier wird einfach gerne geschimpft: über Politik und Migration, über Wetter und Nachbar:innen, über Bildung und den Arbeitsmarkt. Auswandern ist da immer eine Option – die vor allem Wähler:innen einer bestimmten Partei in Erwägung ziehen.
23.06.2025, 07:3423.06.2025, 07:34
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Die Gründe für eine Auswanderung können vielfältig sein: Weg aus dem grauen, nasskalten Deutschland, hin zu einem Land mit Palmen und Sandstrand. Weg von anschwellendem Rechtsruck, hin zu mehr Offenheit und politischer Stabilität. Vielleicht ist es ein Umzug aus Liebe, vielleicht auch aus Abenteuerlust heraus.

Aber wie viele Deutsche überlegen tatsächlich auszuwandern? Und wie vielen gefällt es in der Heimat doch ganz gut? Und wenn man sich fürs Auswandern entscheidet, was sind die Gründe?

Eine exklusive Umfrage von watson zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zeigt, dass Auswandern für den Großteil der Deutschen keine Option ist.

Auswandern aus Deutschland: Vor allem AfD-Wähler wollen weg

Für 64 Prozent der Deutschen ist es unwahrscheinlich, tatsächlich eines Tages auszuwandern und Deutschland hinter sich zu lassen. Für circa jeden Fünften (19 Prozent) wäre dies eine Option und 17 Prozent sind unentschieden.

Insbesondere für die jüngeren Befragten kommt es infrage, sich nach einer neuen Heimat umzusehen. Im Altersvergleich geben dabei am ehesten die 30- bis 39-jährigen (31 Prozent) an, Deutschland verlassen zu wollen, während es für die älteren Generationen mit steigendem Alter immer unwahrscheinlicher wird.

Bei der Auswertung nach der Wahlabsicht wird deutlich, dass vor allem Wähler:innen der AfD überlegen, Deutschland dauerhaft zu verlassen. Von ihnen geben 42 Prozent an, dass eine Auswanderung für sie wahrscheinlich ist.

Am wenigsten vorstellbar ist dies für Wähler:innen der SPD. Von ihnen geben lediglich sieben Prozent an, dass sie sich vorstellen können, Deutschland zu verlassen.

Für diejenigen, die auswandern wollen, ist vor allem das europäische Ausland interessant (53 Prozent), gefolgt von Nordamerika (15 Prozent) und Asien (8 Prozent).

Das sind die Gründe, um lieber nicht auszuwandern

Diejenigen, die nicht auswandern wollen, sind mit dem Leben in Deutschland zufrieden (47 Prozent) oder scheuen sich vor finanzieller Unsicherheit (31 Prozent).

Aber auch die Sorge einer Sprachbarriere (31 Prozent) oder der fehlende Mut für Veränderungen (23 Prozent) halten einige davon ab, sich ein Leben in einem anderen Land aufzubauen.

Sieht man sich die Gründe für oder gegen eine Auswanderung nach Wahlabsichten an, zeigt sich, dass vor allem Grüne- und SPD-Wähler:innen mit ihrem Leben in Deutschland zufrieden sind.

Am wenigsten zufrieden hierzulande sind AfD- und BSW-Wähler:innen. Unter den AfD-Anhänger:innen geben gerade einmal 19 Prozent an, mit ihrem Leben in Deutschland zufrieden zu sein, BSW-ler:innen folgen mit 22 Prozent.

Methodische Hinweise: Civey hat für Watson vom 14.05. bis 09.06.2025 online 5000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt, zusätzlich rund 3000 Personen, die auswandern wollen sowie rund 5000 Personen, die nicht auswandern wollen. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 - 3,4 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik gibt es hier.

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