
Wir alle fragen uns hin und wieder, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind.Bild: ki / midjourney
Psychologie
Manchmal braucht es keine zehn Selbsthilfe-Podcasts, um zu wissen, dass etwas im Leben nicht mehr richtig passt. Eine einzige Frage kann reichen, um Klarheit zu schaffen – brutal ehrlich, aber auch befreiend. Welche Frage das ist, erfährst du hier.
23.06.2025, 09:1923.06.2025, 09:19
Es gibt diese Tage, an denen du alles infrage stellst: Deinen Job, deine Beziehung, dein Studium, deine Wohnung mit dem komischen Teppich, den du nie mochtest. Vielleicht läuft gerade gar nichts schief – und trotzdem wirst du die Selbstzweifel nicht los: Bin ich eigentlich noch auf dem richtigen Weg?
Die gute Nachricht: Du brauchst keine zehntägige Schweigeklausur in einem Kloster. Manchmal reicht eine einzige Frage. Und zwar diese hier: Würde ich diese Entscheidung nochmal treffen – mit dem Wissen von heute? Klingt simpel? Ist es auch. Diese Frage kann dir in Sekundenschnelle aufzeigen, ob du gerade auf einem Weg bist, den du weiter gehst, obwohl du falsch abgebogen bist.
Warum diese Frage so mächtig ist
Unsere Entscheidungen sind oft geprägt von Hoffnungen, Ängsten oder externen Erwartungen. Du hast den Job angenommen, weil deine Eltern fanden, es sei ein sicherer Weg. Du bist mit deinem Partner zusammengezogen, weil es der nächste logische Schritt war. Aber bist du heute – mit all den Erfahrungen, Enttäuschungen und Learnings – noch bei dieser Entscheidung, weil sie für dich richtig ist? Die Frage hilft dir, die emotionale Distanz herzustellen, die du brauchst, um ehrlich zu dir zu sein. Sie stellt nicht infrage, wie richtig oder falsch etwas mal war. Sondern nur, ob es jetzt noch stimmig ist.
Die möglichen Antworten – und was sie bedeuten
"Ja, auf jeden Fall!"
Super. Du bist vielleicht nicht immer happy, aber du spürst, dass du grundsätzlich im Einklang mit deinem Weg bist. Du würdest ihn nochmal wählen. Vielleicht mit anderen Schuhen – aber dieselbe Strecke.
"Vielleicht... aber ich würde einiges anders machen."
Hier steckt Potenzial. Du hast gelernt – und das ist Gold wert. Es heißt aber auch: Du bist an einem Punkt, an dem Anpassung nötig ist. Vielleicht brauchst du neue Ziele, ein Gespräch mit deinem Chef oder ein bisschen mehr Zeit für dich selbst.
"Nein, auf keinen Fall."
Autsch. Aber auch: Glückwunsch zur Klarheit. Wenn du diese Entscheidung nicht nochmal treffen würdest, hält dich vielleicht nur noch Angst oder Gewohnheit davon ab, etwas zu verändern. Das ist dein Wake-Up-Call.
Warum machen wir so oft weiter, obwohl es nicht mehr passt?
Psycholog:innen sprechen hier vom sogenannten Sunk Cost Fallacy-Effekt: Wir bleiben bei etwas, nur weil wir schon so viel Zeit, Geld oder Energie investiert haben. Aber wie sinnvoll ist es, noch weiter Benzin in ein Auto zu füllen, das längst nicht mehr fährt? Wir fürchten uns oft mehr vor dem Loslassen als vor dem Festhalten. Doch beides kostet Kraft. Und du entscheidest, wohin du sie lenken willst.
Diese eine Frage ist kein Orakel. Sie ersetzt keine Therapie, kein Coaching und keine nächtliche Gedanken-Overload-Session mit deiner besten Freundin. Aber sie ist ein verdammt guter Anfang. Also: Stell sie dir. Und hör ehrlich hin. Manchmal ist der erste Schritt zur Veränderung kein großer Move – sondern einfach ein Satz, den du dir selbst endlich ehrlich beantwortest.
Wenn du beim nächsten Mal wieder am Laptop sitzt, die Wände deiner WG anstarrst und dich fragst, was du da eigentlich tust – erinnere dich: Würde ich das nochmal so entscheiden? Wenn die Antwort "Nein" ist, ist das nicht das Ende. Es ist der Anfang.
Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es
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Die australische Blutspende-Organisation Lifeblood will ab Juli 2025 bestimmte Ausschlussregeln für Blut- und Plasmaspenden aufheben. Künftig sollen alle Spender:innen unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung gleich behandelt werden.
Für Männer und trans* Frauen, die Sex mit Männern haben, gab es in Australien lange Zeit strenge Regeln. Betroffene durften bislang nur Blut und Plasma spenden, wenn sie in den vergangenen drei Monaten keinen Geschlechtsverkehr mit Männern hatten. Praktisch bedeutete das für die Betroffenen: Wer nicht ein Vierteljahr enthaltsam leben wollte, durfte auch nicht zur Blutspende gehen.