Laut der britischen Verbraucherschutzorganisation Which sind viele europäische Urlaubsziele schlichtweg überlaufen. Die Ungleichheit zwischen Übernachtungen und Einwohner:innen zeigt, wie krass das Problem vielerorts ist.
Die Europäische Kommission bezeichnet dieses Verhältnis als "Tourismusdruck". Dabei wird berechnet, wie viele Übernachtungen von Urlauber:innen auf jede:n Einwohner:in einer Region entfallen. Ein Beispiel: Wenn 100 Urlauber:innen jeweils fünf Nächte in einer Stadt mit 100 Einwohner:innen verbringen, ergibt das insgesamt 500 Übernachtungen.
Orte wie Zakynthos in Griechenland, Istrien in Kroatien oder auch Teile Tirols in Österreich sind laut der Statistik maßlos überlaufen. Wo es aber nun wirklich ruhig abseits der Touristenmassen und trotzdem urlaubswürdig ist, weiß watson.
Romantische Altstadt, kleine Patisserien und ein großes Kulturangebot: Wer nun an Paris denkt, liegt fast richtig. Lille ist sozusagen die kleine Schwester von Paris, nur weniger überlaufen und damit auch preislich günstiger.
Wenn du Lust auf französisches Flair mit flämischem Einschlag hast, ohne dich durch Touristenmassen zu drängen, dann ab nach Lille – die Stadt überrascht mit ihrer entspannten Atmosphäre, den liebevollen Details in der Altstadt und der spannenden Mischung aus Kultur, Kulinarik und Kreativität.
Das Palais des Beaux-Arts zählt zu den bedeutendsten Kunstmuseen Frankreichs und beherbergt nach dem Louvre die zweitgrößte Sammlung des Landes, mit beeindruckenden Werken von Manet, Picasso und vielen anderen.
Vergiss Madrid oder Palma, wahre Ruhe findest du in der Region Murcia im südöstlichen Teil Spaniens. Die Stadt punktet mit viel Sonne, einer charmanten Altstadt und echtem spanischem Lebensgefühl, ganz ohne großen Touristenrummel.
Highlights wie die beeindruckende Kathedrale, verwinkelte Gassen und lebendige Plätze laden zum Entdecken und Verweilen ein. Die Region Murcia selbst ist eines der großen Zentren Spaniens für römische Ruinen und beherbergt somit eine Menge an Geschichte. Auch kulinarisch hat die Region einiges zu bieten: von klassischen Tapas bis hin zu regionalen Spezialitäten wie dem Reisgericht Caldero oder dem herzhaften Pastel de Carne.
Während sich viele Besucher:innen auf den schmalen Küstenstreifen von La Manga konzentrieren, bleiben die Strände rund um die Hauptstadt und im geschützten Calblanque-Nationalpark angenehm ruhig, teils sogar wild, naturbelassen und überraschend unberührt. Ein Hotspot, um endlich einmal Ruhe zu finden.
Wäre dieser Küstenabschnitt irgendwo anders in Europa, wäre er längst ein Touristenmagnet. Doch weil Kalabarien recht südlich in Italien liegt und es viele weitere, beliebte Reiseziele im Lande gibt, wird die Region gerne übersehen.
Selbst in Tropea, dem meistbesuchten Ort mit mediterranem Postkartenflair, engen Gassen und spektakulärem Meerblick, hört man kaum Englisch. Dabei thront die Stadt auf einer Klippe über einigen der schönsten Strände Italiens.
Die gesamte Region wird mehr von einheimischen Urlauber:innen besucht und begeistert mit schönen Küstenabschnitten, klarem Wasser und unberührter Natur – etwa rund um Tropea, Capo Vaticano oder im Aspromonte-Nationalpark.
Wer im Urlaub Ruhe sucht und dem Massentourismus entgehen möchte, muss nicht zwangsläufig ins Zelt oder in die Einsamkeit des Waldes fliehen. Auch in beliebten Reiseländern gibt es Regionen und Städte, die überraschend entspannt sind, ideal zum Abschalten und Durchatmen.