Millionen Menschen weltweit nutzen Capcut, vor allem mit der Pro-Funktion lassen sich Untertitel oder Bildqualität schnell und einfach verbessern. Doch mit den neuesten Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) solltest du genau aufpassen: Denn sie regeln nicht nur, wie du Capcut nutzt, sondern auch, was mit deinen hochgeladenen Inhalten passieren darf.
Wo du in Zukunft besonders vorsichtig sein solltest, verrät dir watson hier. Vor allem, wenn du Capcut beruflich nutzt oder Inhalte veröffentlichst, die urheberrechtlich oder datenschutzrechtlich sensibel sind, ist es wichtig, die neuen Regeln zu kennen.
Capcut ist eine kostenlose Video-Editing-App. Sie ist besonders beliebt, weil sie einfach zu bedienen ist und viele professionelle Tools anbietet, das meiste sogar kostenlos.
Ein Abo für die Pro-Version gibt es ab rund 15 Euro im Monat. Darin sind Features wie eine automatische Erstellung der Untertitel oder Farbkorrekturen enthalten.
Capcut steht in enger Verbindung zu Tiktok, beide Apps stammen vom selben Entwickler: dem chinesischen Unternehmen Bytedance. So ermöglicht Capcut zum Beispiel den direkten Export von Videos zu Tiktok, was den Bearbeitungs- und Veröffentlichungsprozess deutlich vereinfacht.
Außerdem können beide Apps verknüpft werden, dazu ist nur eine Anmeldung auf Tiktok nötig. Gleichzeitig wirft diese enge Verknüpfung immer wieder datenschutzrechtliche Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf Datenweitergabe und Nutzertracking.
In einem Absatz der AGB schreibt das Unternehmen zunächst: "Sofern in diesen Bedingungen nicht ausdrücklich etwas anderes vorgesehen ist, sind Sie oder der Eigentümer Ihrer Benutzerinhalte nach wie vor Inhaber des Urheberrechts und aller anderen geistigen Eigentumsrechte an den uns übermittelten Benutzerinhalte."
Weiter heißt es dann aber:
Expert:innen, wie Youtuber Dylan John, äußern sich dazu kritisch, da dieser Absatz impliziert, dass auch privat erstellte Videos, die nicht auf Social Media geteilt werden, von Capcut und Bytedance genutzt werden können. Capcut will offenbar das hochgeladene Material als Werbematerial nutzen oder es an Drittanbieter:innen weiterverkaufen.
Das passiert ohne vorherige Zustimmung der Ersteller:innen und auch ohne jegliche Bezahlung.
Egal, um welche AGB es sich handelt, Expert:innen raten immer dazu, diese genaue durchzulesen und die Gefahren einer umfassenden Zustimmung zu beachten.
Wer nun passende Alternativen sucht, kann zum Beispiel zu Davinci Resolve oder Inshot wechseln. Die Apps sind ebenso kostenlos.
Ob Capcut die notwendige Balance zwischen Nutzerfreundlichkeit, Transparenz und Datenschutz findet, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Wer Lust drauf hat, Videos zu bearbeiten, sollte sich im Klaren sein, welche Konsequenzen ein Upload von Videomaterial mit sich bringt.