
Für manche junge Menschen ist ChatGPT mittlerweile fester Bestandteil des Alltags.Bild: dpa / Frank Rumpenhorst
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Unter jungen Menschen sind KI-Tools längst Alltag. Viele nutzen beispielsweise ChatGPT beim Schreiben von Hausarbeiten oder Strukturieren von Referaten. Eine neue Studie zeigt, wie sich das auf unser Denken auswirkt.
19.06.2025, 13:2319.06.2025, 13:23
Was früher die Brockhaus-Enzyklopädie waren, sind heute Google, Wikipedia und ChatGPT. Niemand muss sich im Jahr 2025 noch fette Wälzer kaufen, um herauszufinden, was eigentlich die Hauptstadt des Irans ist oder wie viele Kanzler:innen die Bundesrepublik Deutschland bislang hatte.
Ein paar Klicks und schon hat man die Antwort auf seine Frage. Dank Künstlicher Intelligenz kann man aber nicht nur in Sekundenschnelle sein Allgemeinwissen updaten. Mittlerweile nutzen gerade junge Menschen KI-Tools wie ChatGPT auch für Hausaufgaben, Bewerbungsschreiben oder zum Brainstorming.
Mit dem richtigen Prompt, also einer konkreten Anweisung für die KI, kann man sich dadurch eine Menge Zeit sparen. Statt sich stundenlang den Kopf zu zermartern, wie man sein Referat im Uni-Seminar oder in der Schule strukturiert, lässt man sich einfach von ChatGPT aushelfen. Ein Prompt, drei Vorschläge und man kann sich das Beste herauspicken – für viele eine riesige Erleichterung.
MIT-Studie: ChatGPT-Nutzer liefern "seelenlose" Texte ab
Wissenschaftler:innen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) warnen nun allerdings vor der Nutzung von KI-Tools. Eine neue Studie des Media Lab liefert nämlich beunruhigende Ergebnisse. Darüber berichtet unter anderem das US-amerikanische Nachrichtenmagazin "Time".
Für ihre Untersuchung hat die Forschungsgruppe demnach 54 Proband:innen zwischen 18 und 39 Jahren in drei Gruppen unterteilt. Alle wurden gebeten, einen SAT-Essay zu schreiben; dabei handelt es sich um eine Art Aufsatz, der lange Teil eines standardisierten Tests für die College-Bewerbung in den USA war.
Einer Gruppe war es gestattet für den Aufsatz ChatGPT zu nutzen, der anderen stand Google als Suchmaschine zur Verfügung und die dritte musste ohne Hilfsmittel auskommen. Während vier Tests über den Zeitraum von vier Monaten dokumentierten die Wissenschaftler:innen die Gehirnaktivität der Proband:innen.
Ergebnis: Von allen drei Gruppen war die Gehirnaktivität der ChatGPT-Nutzer:innen am niedrigsten; im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen schnitten sie sowohl auf neurologischer als auch auf sprachlicher Ebene am schlechtesten ab.
Mit jedem Test seien die Proband:innen der ChatGPT-Gruppe nachlässiger geworden und hätten gegen Ende öfters auf Copy-and-Paste zurückgegriffen, heißt es bei "Time". Die eingereichten Essays hätten sich oft geähnelt und nur wenig originelle Gedanken enthalten. Zwei Englisch-Lehrkräfte, die die Texte bewerteten, beschrieben sie als weitgehend "seelenlos".
ChatGPT-Nutzer erinnern sich offenbar schlechter
Nachdem die Gruppe drei Texte mithilfe des KI-Tools verfasst hatte, sollten die Proband:innen in einem vierten Test einen vorherigen Aufsatz neu schreiben – und zwar ohne ChatGPT. Viele Studienteilnehmer:innen erinnerten sich aber kaum noch an ihre Aufsätze.
"Die Aufgabe wurde ausgeführt, und man könnte sagen, sie war effizient und bequem. Aber wie wir in der Arbeit zeigen, haben sie im Grunde nichts davon in ihre Gedächtnisnetzwerke integriert", wird Studienautorin Nataliya Kosmyna zitiert.
Die Wissenschaftler:innen gehen deshalb davon aus, dass die Nutzung von Large Language Models (LLMs) – also KI-Modellen wie ChatGPT, die mit großen Textmengen trainiert werden – das Lernen und kritische Denken insbesondere von jüngeren Menschen beeinträchtigen kann.
Allerdings ist die Stichprobe von 54 Proband:innen relativ klein und die Studie ist auch noch nicht von Fachkolleg:innen geprüft und bewertet.
Gegenüber "Time" bestätigt derweil ein Psychiater, dass viele Kinder und Jugendliche beim Erledigen ihrer Hausaufgaben schon jetzt stark auf KI angewiesen seien. "Aus psychiatrischer Sicht sehe ich, dass eine übermäßige Abhängigkeit von diesen LLMs unbeabsichtigte psychologische und kognitive Folgen haben kann, insbesondere für junge Menschen, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet", sagt der Psychiater Zishan Khan.
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