Es ist heiß in Deutschland. Mit Temperaturen von bis zu 40 Grad ächzen zahlreiche Menschen unter der Hitze. Unter solchen Bedingungen im Zug zu sitzen, ist für die meisten Reisenden alles andere als eine schöne Vorstellung. Wer das nicht möchte, muss trotz gekauftem Ticket bei diesen Temperaturen aber auch nicht fahren. Die Deutsche Bahn hat jetzt auf die Hitzewelle mit einer Sonderkulanzregelung reagiert.
Bahnkunden, die während einer bestimmten Kulanzzeit bereits ein Ticket gekauft haben, dürfen angesichts der vorhergesagten Sommerhitze auf ihre Fahrt verzichten und ihre Tickets später nutzen. Die Deutsche Bahn bietet dafür eine Sonderkulanzregelung an, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Montag mitteilte.
Die Sonderregelung bezieht sich allerdings vorerst nur auf den 19. und 20 Juli 2022. Und: Wer lieber auf die Fernverkehrs-Fahrt während des Hitze-Peaks verzichtet, sollte sich beeilen. Die bereits gekauften Tickets gelten nur bis einschließlich Mittwoch nächster Woche, dem 27. Juli 2022. Sie können in diesem Zeitraum flexibel eingelöst werden.
Während Spar- und Superspar-Tickets normalerweise an konkrete Zug-Verbindungen gebunden sind, fallen auch sie unter die Sonderregelung. Wer bereits einen Sitzplatz gebucht hatte, darf diesen übrigens kostenfrei stornieren, wie die Deutsche Bahn mitteilte.
Während sich Reisende bei großer Hitze vor allem wegen der Klimaanlage im Zug Gedanken machen, muss der Konzern im Hintergrund noch mit einem anderen großen Problem fertig werden: "Hohe Temperaturen können Schienen und Gleisbett mitunter zu schaffen machen, da sich Stahl bei extremen Temperaturen dehnt", teilte die Bahn am Dienstag mit.
Deshalb ist laut Bahn vor allem die Leit- und Sicherungstechnik mit Tausenden Klimaanlagen ausgestattet, welche regelmäßig geprüft und gewartet würden. "Zusätzlich haben wir in betrieblich besonders relevanten Stellwerken Temperatursensoren angebracht, die bei Überschreitung bestimmter Schwellwerte automatisch Meldungen auslösen."
Damit auch Reisende eine angenehme Fahrt erleben, hat die Bahn in den Zügen während der vergangenen Jahre in die Instandhaltung der Klimaanlagen investiert und dafür zuständige Werkstätten ausgeweitet.
Während des aktuellen Hitze-Peaks kam es laut Bahn bisher zu keinen unangenehmen Vorfällen. Am Dienstag sei die Lage in den Zügen stabil gewesen, hieß es. Es gebe "keine hitzebedingten Auffälligkeiten". Kaputte Klimaanlagen waren bis vor einigen Jahren im Sommer immer wieder ein Thema bei der Deutschen Bahn. Im Juli 2010 waren in einem überhitzten ICE sogar mehrere Schüler kollabiert. In den vergangenen Jahren blieben entsprechende Schlagzeilen aber aus.
(ast)