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Hamburg: LAP Coffee polarisiert auf Instagram mit Filiale an der Schanze

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Gen Z liebt’s – teilweise. Eine Berliner Filiale von LAP Coffee.Bild: imago images / Maurizio Gambarini
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LAP Coffee eröffnet in Hamburger Schanze – und Social Media rastet aus

LAP Coffee sorgt mit der neuen Filiale in der Hamburger Schanze für kontroversen Gesprächsstoff. Auf Social Media prallen Welten aufeinander: Vorfreude und Skepsis, Hype und Hate.
18.09.2025, 13:0618.09.2025, 13:06

Am 13. September 2025 öffnete erstmals ein LAP Coffee in Hamburg: Am Schulterblatt 12 in der Sternschanze wird es nun günstigen Kaffee geben. Trotz Regen standen Dutzende Menschen bis auf den Bürgersteig, um günstiges Koffein zu ergattern.

Viele waren gekommen, weil sie auf Social Media von der Neueröffnung erfahren hatten. "Ich hatte es auf TikTok gesehen über Empfehlungen, wo man in Berlin lecker Matcha trinken gehen kann. Und dann habe ich gesehen, Hamburg hat es auch bald, da müssen wir hin", erzählt Emily Herlinski gegenüber dem NDR.

Gerade die jüngere Zielgruppe postet ihren Besuch im Café online. "Je mehr Reichweite man hat, desto mehr Leute kommen hierher, das ist gutes Marketing", erklärt eine andere Kundin den Hype. Doch gerade online gibt es unzählige kritische Kommentare zur Eröffnung des gehypten Kaffeeshops in Hamburg.

Social Media: Neuer LAP Coffee in Hamburg sorgt für Kritik

LAP Coffee wurde 2023 gegründet und hat sich in Berlin und München bereits fest etabliert. Mittlerweile gibt es 16 Filialen in den hippesten Kiezen der Hauptstadt, vier in München. Nun zusätzlich eine in Hamburg.

Der Name steht für "Life Among People", das Konzept für eine Art Coffee-to-go-Lightversion. Statt Barista mit Siebträgermaschine stehen Vollautomaten hinter der Theke, die in wenigen Sekunden Cappuccino, Latte oder Matcha ausspucken. Sitzplätze sind kaum vorhanden, dafür günstige Preise.

Prinzipiell hört sich das interessant an. Doch kaum ein anderes Kaffeekonzept polarisiert derzeit so sehr wie LAP. Schon die Berliner Erfahrungen zeigen: Wo ein neuer Laden öffnet, bricht eine Diskussion los. Und auch in Hamburg macht sich der Widerstand bemerkbar.

Viele Social-Media-Kommentare kritisieren die Kette scharf. "Bei uns in Berlin verbreiten die sich wie eine Epidemie", heißt es in einem Kommentar unter einem Post zur Eröffnung in Hamburg. Ein anderer meint, in München sei es "ganz schlimm". In einem weiteren zynischen Kommentar steht wiederum:

"Ja cool, reiche Investoren die mit Filterkaffee kleine Läden zu Grunde wirtschaften, danke LAP"

Das wirkt. Manche Anwohner:innen der Schanze kündigen sogar an, LAP "direkt boykottieren" zu wollen, bevor auch hier kleinere Betreiber verdrängt würden.

LAP Coffee mit Temu verglichen – Hamburger sind wütend

Die Vorwürfe sind vielfältig. "Lap ist Temu für Kaffee", schreibt ein:e User:in. Geschmacklich überzeugt das Konzept auch nicht alle: "Der Kaffee schmeckt halt leider auch einfach nicht gut. Da geh ich fast lieber zum Rossmann am Jungfernstieg und bekomm ähnlichen Geschmack für 1,50."

Wieder andere betonen die Vielfalt in Hamburgs Kaffeekultur: "Wir haben die tollsten Kaffeeröstereien überhaupt. Tolle kleine Cafés. Wir brauchen keine großen Kaffee-Ketten."

Auch die Lage wird kritisiert: "Ich lach mich schlapp in einem eher antikapitalistischen linken Viertel".

Kritik entzündet sich auch an der Nachhaltigkeit. "Bravo – noch mehr Kaffee aus dem Automaten und Wegwerfbecher", lautet eine spitze Bemerkung unter einem Post. "Eher Life Among Plastic bei der Menge an Plastik, die da verschwendet werden, hat man direkt Umweltverschmutzung und Gentrifikation in einem", erklärt eine weitere Person.

Ein:e Instagram-User:in schlägt indessen vor:

"Cute idea: einfach nicht hingehen."

Viele User:innen sehen das Café ohnehin als einen kurzlebigen Hype und prognostizieren, dass das Konzept in Hamburg nicht funktionieren wird. Der volle Laden zur Eröffnung setzt vorerst jedoch andere Signale – ob sich der Coffeeshop auf Zeit halten können wird, muss sich erst noch zeigen.

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