Bist du bereit, dir den Kopf zu zerbrechen? Wirklich? Dann mal los!
Immer mal wieder sorgt ein alter Test des MIT-Professors Shane Frederick für Aufsehen. Frederick hatte seinen IQ-Test, der lediglich drei Fragen enthält, bereits 2005 veröffentlicht. Der Test ging in der Menge der veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten jedoch unter und geistert seitdem immer wieder durchs Netz.
Fredericks drei Fragen, um die Intelligenz des Befragten zu bestimmen, sind jedoch kein Kinkerlitzchen: Der Wissenschaftler legte die Fragen rund 3000 Teilnehmern vor – darunter auch Studenten der amerikanischen Elite-Universitäten Harvard und Yale. Lediglich 17 Prozent aller Prüflinge gelang es, alle drei Frage richtig zu beantworten.
Mit seinem Intelligenztest (umgangssprachlich auch "IQ-Test") wollte Frederick den Unterschied zwischen schnellen Denkprozessen, die mit wenig bewusster Überlegung stattfinden, und solchen, die langsamer und reflektierender sind, aufzeigen. In seinem Aufsatz schrieb Frederick: "Die drei Fragen des Tests sind 'einfach' in dem Sinne, dass ihre Lösung leicht zu verstehen ist, wenn sie erklärt wird, doch das Erreichen der richtigen Antwort erfordert oft die Unterdrückung einer falschen Antwort, die einem 'impulsiv' in den Sinn kommt."
Das sind die drei Fragen, die es zu lösen gilt:
Und, weißt du die Antwort? Viele Prüflinge von Frederick waren sich sehr sicher – und antworteten bei den jeweiligen Fragen:
Alle Antworten sind jedoch falsch, wie Frederick schreibt. Die "impulsiven" Antworten sind in dem Test stehts die falschen Lösungen.
1. Hier ist die richtige Antwort 5 Cent.
Angenommen, der Ball kostet X. Dann kostet der Schläger 1 Dollar mehr, also kostet der Schläger: X + 1. Also haben wir Ball + Schläger = X + (X + 1) = 1,1. Denn zusammen kosten sie 1,10 Dollar.
Löst man die Klammern auf, hat man: 2X + 1 = 1,1,dann stellt man die Gleichung um auf: 2X = 0,1,daraus folgt also X = 0,05. Das bedeutet, der Ball kostet fünf Cent und der Schläger kostet 1,05 Dollar.
2. Hier ist die richtige Antwort 5 Minuten.
Zunächst sollte klar sein: Wenn fünf Maschinen fünf Minuten brauchen, um fünf Dinge zu erstellen, dann braucht eine Maschine fünf Minuten, um ein Ding zu erstellen. Denn jede Maschine produziert ein Ding in fünf Minuten.
Wenn wir nun aber 100 Maschinen haben, die zusammen arbeiten, kann jede Maschine ein Ding in fünf Minuten erstellen. Deshalb wird es die geforderten 100 Dinge in 5 Minuten geben.
3. Die richtige Antwort lautet 47 Tage.
Zunächst die Annahme: Jeden weiteren Tag verdoppelt sich die Größe des Flecks. Daraus folgt logisch: Jeden Tag, den man zurückdenkt, bedeutet, dass sich der Fleck halbiert. Also ist der See am Tag 47 halb voll.
An Tag 48 ist der See vollbedeckt, an Tag 47 zur Hälfte bedeckt. An Tag 46 Tag war der See nur zu einem Viertel mit Rosenblättern bedeckt.
Wer alle drei Fragen auf Anhieb korrekt beantwortet hat, darf sich sicher freuen: Ihm oder ihr ist es gelungen, den ersten Impuls zu unterdrücken und in Ruhe den Gesetzen der Logik zu folgen. Das ist durchaus ein Zeichen von Intelligenz.
Die eigene Intelligenz mit der anderer kann und sollte man mit Intelligenztests wie diesem jedoch nicht vergleichen. Äußere Faktoren, wie zum Beispiel die soziale und kulturelle Umwelt des Befragten, können Einfluss auf die Ergebnisse des Testergebnisses haben.
(pb)