Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine spüren die Menschen in Deutschland auch an der Supermarktkasse. Viele Lebensmittel sind aktuell wesentlich teurer als noch vor wenigen Wochen. Das liegt unter anderem an Rohstoffknappheit, Lieferschwierigkeiten und drastisch gestiegenen Energiepreisen.
Im Vergleich zum Vorjahr sind Lebensmittel derzeit 6,2 Prozent teurer; das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Um die allgemeine Teuerung greifbarer zu machen, schlüsselt die Behörde nun auf, welche Produkte dabei die Spitzenreiter sind.
Der größte Preisanstieg ist demnach bei Gurken zu verzeichnen. Verbraucher zahlen für dieses Gemüse derzeit über 30 Prozent mehr Geld. Ähnlich stark gestiegen sind die Preise für Sonnenblumen-, Raps- und andere Pflanzenöle (28,9 Prozent). Das liegt vor allem daran, dass die Lieferungen aus der Ukraine wegfallen, die ein bedeutender Produzent von Speiseöl ist. Um fast ein Drittel gestiegen ist auch der Tomatenpreis (27 Prozent).
Der hohe Preis für Getreideprodukte wie Brot oder Brötchen lässt sich ebenfalls auf den Krieg in der Ukraine zurückführen. Denn Russland und die Ukraine sind zwei der weltweit größten Getreideproduzenten und in beiden Ländern ist die Herstellung aktuell teils massiv beeinträchtigt.
Die in Folge der Kampfhandlungen drastisch gestiegenen Kosten von Energie, Futter und Dünger belasten auch die Milchbranche. Butter ist dadurch knapp 20 Prozent teurer, Käse fast 5 Prozent. Experten rechnen hier mit weiter steigenden Preisen und gehen von Hamsterkäufen vor den Osterfeiertagen aus.
Aktuell werden in Deutschland vor allem Speiseöl und Mehl "gehamstert", was Auswertungen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Demnach kaufen Menschen hierzulande doppelt so viel Speiseöl als noch vor dem Krieg. Im selben Zeitraum ist die Nachfrage nach Mehl um das Dreifache gestiegen.
Trotz der aktuell angespannten Situation auf dem Nahrungsmittelmarkt sei die Versorgung sichergestellt, versicherte vergangene Woche Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne). Es gebe also keinen Anlass für Hamsterkäufe, so der Minister.
(nik)