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Supermarkt: Muttermilch-Eis breitet sich in den USA aus – so schmeckt es

ILLUSTRATION - Ob als Dessert oder s
Auf die gleiche Stufe wie die beliebteste Eissorte Vanille wird es das Muttermilch-Eis es wohl nicht schaffen. (Symbolbild)Bild: dpa-tmn / Franziska Gabbert
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Supermarkt: Muttermilch-Eis als neues Trend-Produkt in den USA – so schmeckt es

Muttermilch war lange ein Tabu außerhalb des Babyzimmers. Jetzt wird ihr Geschmack als Eissorte gefeiert – süß, cremig, gelblich und voll im Trend. Offenbar trifft es einen Nerv.
06.08.2025, 19:0706.08.2025, 19:07
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Wer kann leckerem Speise-Eis schon widerstehen? Ob die beliebtesten Geschmacksrichtungen Vanille und Schokolade oder exotischere Sorten wie Lavendel oder Matcha: Es gibt wohl kaum jemanden, der es nicht mag.

Wem die letzten beiden Optionen schon ungewöhnlich vorkommen, den wird ein neuer Trend-Geschmack aus den USA umso mehr verwundern. Dort gibt es jetzt "Breast Milk"-Eis zu kaufen. Ganz im Ernst. Die Eissorte, die wie Muttermilch schmecken soll, geht gerade viral.

Hinter diesem unerwarteten Food-Trend steckt ein cleveres Marketing-Manöver mit Botschaft – und ein spannender Wandel.

Frida bringt das Eis in die Tiefkühltruhen – aber ohne echte Muttermilch

Der Hype wurde vom US-amerikanischen Eltern-Label Frida vorangetrieben, das sich mit der New Yorker Eisdielenmarke OddFellows zusammengetan hat. Die beiden haben gemeinsam die limitierte Eissorte mit dem ungewöhnlichen Geschmack entwickelt – allerdings ohne echte Muttermilch, wie beide betonen.

Stattdessen setzt das Rezept auf eine Mischung aus süßem Honigsirup, leicht salziger Karamellnote und einer gelblichen Tönung, die an das nährstoffreiche Kolostrum erinnern soll. Kolostrum ist jenes "flüssige Gold", das stillende Eltern in den ersten Tagen nach der Geburt produzieren.

Auf der Website steht zum Geschmack: "Wir finden, unser Rezept kommt dem Original ziemlich nah."

Da stellt sich die Frage: Schmeckt es wirklich so gut wie beworben? Die Redaktion von "People" hat es getestet. Demnach trifft die Farbe "genau den Ton, den Kolostrum drei Tage nach der Geburt hat", heißt es in einem Artikel.

Das Eis selbst sei "cremig, smooth und mit einem Hauch von Luxus". Das Fazit: "Wenn man den Gedanken einmal loslässt, ist es ein überraschend leckeres Dessert."

Die Eiscreme ist angereichert mit Omega-3-Fettsäuren, Kalzium, Eisen, Vitamin B und D – also lauter Inhaltsstoffen, die laut Frida an die Zusammensetzung echter Muttermilch erinnern.

Ziel sei es, mit einem Augenzwinkern ein Tabu zu thematisieren und gleichzeitig Aufmerksamkeit für die neue manuelle Milchpumpe der Marke zu schaffen.

Der Launch fällt nicht zufällig auf den August: In den USA wird dieser Monat als National Breastfeeding Awareness Month gefeiert. Und genau dafür inszeniert Frida sein Produkt als "eine punktgenaue Darstellung der süßen, cremigen, nährstoffreichen Köstlichkeit, die wir alle heimlich probieren wollten, uns nur nie getraut haben, danach zu fragen", wie es in einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt.

Nicht nur bei Eis: Muttermilch liegt im Trend

In den vergangenen Jahren ist Muttermilch vom Tabu zur Wellness-Kur geworden. Promis wie Kourtney Kardashian oder Ashley Graham haben etwa öffentlich erzählt, ihre eigene Milch gekostet zu haben.

Auf Tiktok trendeten zuletzt sogar Kolostrum-Supplements als angeblich hautverschönerndes Superfood. Und auch im Arbeitskontext wird gestillt: 2021 berichteten Beschäftigte bei Activision-Blizzard, dass ihre abgepumpte Muttermilch am Arbeitsplatz regelmäßig aus dem Kühlschrank geklaut wurde: mit der Konsequenz, dass diese mit Schlössern gesichert werden musste.

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