Für viele Kunden ist es wichtig, noch vor oder nach der Arbeit in den Supermarkt zu gehen. Nicht umsonst sind die Geschäfte vor allem nach der typischen Feierabendzeit besonders voll.
Mancherorts ist das wegen der begrenzten Öffnungszeiten aber nur schwer möglich. So wie in einer bundesweit bekannten Aldi-Filiale, die nun ihre Türen im Vergleich zu vorher nur noch kurz öffnet.
Die Kunden dieses Discounters in Potsdam müssen sich nun auf neue Zeiten einstellen. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, kann die Filiale nur noch begrenzte Öffnungszeiten anbieten: Sie öffnet demnach erst um 9 Uhr und schließt bereits um 18.30 Uhr ihre Türen.
Die Kunden wurden über die Änderung über Aushänge am Discounter in der Berliner Straße 47-48 informiert.
Die Änderung ist drastisch. Vorher konnten Kunden ihren Einkauf immerhin von 7 bis 21 Uhr erledigen, also 4,5 Stunden länger am Tag. Der Grund für die kurzen Einkaufszeiten ist ein trauriger: Aldi kann einfach keine neuen Mitarbeitenden finden und leidet somit unter Personalmangel.
Verschärft wird das Problem durch unerwartete Umstände, wie Aldi Nord auf Anfrage der "Berliner Zeitung" erklärt: "Einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich derzeit im wohlverdienten Sommerurlaub. Hinzugekommen sind in dieser Filiale leider einige unvorhergesehene krankheitsbedingte Ausfälle."
Besonders Kapitäne müssen sich in Potsdam nun umstellen. Die Potsdamer Filiale ist nämlich deshalb bundesweit bekannt, weil es die einzige Niederlassung mit Bootsanleger ist. Praktisch: Hier können Kapitäne einen Zwischenstopp zum Einkaufen einlegen.
Für alle betroffenen Kunden gibt es jedoch Entwarnung. Die Öffnungszeiten sollen nicht dauerhaft bestehen bleiben. Aldi Nord sucht neue Verkäuferinnen und Verkäufer, um wieder den gewohnten Service bieten zu können.
Aldi wirbt mit einem Gehalt von 20,04 Euro die Stunde, Fahrgeldzuschuss, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und 30 Tagen Urlaub.
Die Kunden der ungewöhnlichen Filiale können also davon ausgehen, dass der Discounter ab dem 8. August wieder wie gewohnt von 7 bis 21 Uhr seine Türen öffnet.
Das Thema Personalmangel beherrscht seit der Corona-Pandemie noch immer ungewöhnlich stark den Arbeitsmarkt. Eigentlich sind vor allem die Gastronomie, die Hotellerie und das Gesundheitswesen davon betroffen. Paradox: Laut Institut der Deutschen Wirtschaft wechselten viele Beschäftigte vor allem in den Einzelhandel, also zu Unternehmen wie Aldi.