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Supermarkt: Lidl und Aldi senken Preise – sparen Kunden beim Einkauf?

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Aldi und Lidl: Konkurrent:innen, die es einander nicht leicht machen.Bild: imago images / Chris Emil Janßen
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Supermarkt-Preiskampf: Zahlen enthüllen wahres Sparpotenzial bei Aldi und Lidl

Hunderte Artikel sollen massiv vergünstigt sein – doch wie viel sparen Kund:innen am Ende wirklich? Eine Analyse geht dem Discounter-Showdown auf den Grund.
17.06.2025, 08:1817.06.2025, 08:50
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Ende Mai 2025 verkündete Lidl stolz eine Preisoffensive: Über 500 Produkte sollten dauerhaft günstiger werden, bei manchen Artikeln sei sogar eine Reduzierung um bis zu 35 Prozent drin.

Der Discounter sprach von nichts Geringerem als der "größten Preissenkung aller Zeiten". Nur wenige Stunden später zog Konkurrent Aldi nach und versprach seinerseits einen "historischen Schritt" – ebenfalls mit einer dreistelligen Zahl an Produkten, deren Preise dauerhaft gesenkt würden.

Für Verbraucher:innen klingt das zunächst nach einer erfreulichen Nachricht. Doch wer sich einen vollen Einkaufswagen mit satten Rabatten erhofft, könnte enttäuscht werden.

Supermarkt: Bei Aldi und Lidl wird beim Einkauf nicht viel gespart

Der Preisvergleichsdienstleister Smhaggle hat über 500.000 Kassenbons analysiert, die Konsument:innen in den letzten Wochen per App hochgeladen haben. Das Unternehmen kommt zu einem ernüchternden Ergebnis.

Denn in der Realität macht die mit großen Tönen angekündigte Rabattschlacht nur einen Bruchteil der Kassenzettel aus. Im Durchschnitt sparen Kund:innen bei Lidl gerade einmal 52 Cent pro Einkauf (bei dem durchschnittlich berechneten Einkaufswert von etwa 29 Euro). Bei Aldi, das ein etwas kleineres rabattiertes Sortiment führt, liegt die durchschnittliche Ersparnis bei 68 Cent bei einem Durchschnittseinkauf von rund 27 Euro.

"Für Verbraucherinnen und Verbraucher sind Preissenkungen nach Jahren des Anstiegs zunächst eine gute Nachricht", sagt Kai Hudetz, Handelsexperte beim IFH Köln, gegenüber dem "Tagesspiegel". "Allerdings werden die Preissenkungen von den Händlern historischer angepriesen, als sie tatsächlich sind."

Aldi und Lidl rabattieren – doch nicht genug nach Inflation

Das bestätigt auch die Untersuchung von Smhaggle: Die Eigenmarkenbutter bei Aldi und Lidl ist laut dem Unternehmen aktuell etwa 17 Prozent günstiger geworden. Klingt viel – ist aber relativ.

Denn seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 war der Preis für Butter teils drastisch gestiegen. Auch nach der aktuellen Reduzierung liegt der Preis noch 21 Prozent über dem Niveau von Anfang 2022.

Das zeigt sich ebenso bei weiteren Produkten. Als "illusorisch" bezeichnet Hudetz es, "dass wir im Supermarkt wieder bei den Werten ankommen, an die wir vor der Inflation gewöhnt waren."

Discounter: Unklarheit über Lidls rabattierte Produkte

Dass der Effekt der Preisaktionen insgesamt begrenzt bleibt, liegt zusätzlich daran, dass sie nur einen kleinen Teil des Sortiments betreffen. Laut Smhaggle wurden im Rahmen der Aktion lediglich rund 270 tatsächlich reduzierte Produkte von Lidl identifiziert. Das ist weit entfernt von den 500 Artikeln, die der Discounter bewirbt.

Die Zahl könne schwanken, weil sich aus Kassenzetteln nicht immer eindeutig erkennen lasse, ob verschiedene Varianten eines Produkts – etwa unterschiedliche Joghurtsorten – separat gezählt wurden. Dennoch zweifeln auch andere Branchenkenner laut "Tagesspiegel" die 500-Produkte-Marke an.

Sogar Lidl selbst bleibt bei der genauen Produktliste vage. Konkrete Angaben zur Ersparnis oder eine vollständige Aufstellung der reduzierten Artikel gibt es nicht – "aus Wettbewerbsgründen", wie das Unternehmen laut "Tagesspiegel" erklärt.

Aldi Süd und Aldi Nord zeigen sich etwas transparenter und haben Listen der rabattierten Produkte online gestellt.

Doch selbst wenn die Produkte tatsächlich im Preis gesenkt wurden: Ob sie im eigenen Supermarkt zu finden sind, bleibt unklar. Denn das Sortiment variiert regional – nicht jede Filiale führt dieselben Artikel.

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