Bei vielen sorgen die Frühstücksflocken von Kellogg's in den bunten Verpackungen mit den niedlichen Tieren für Kindheitserinnerungen. Bei den einen gehörten die Flocken fest zum Frühstück dazu, andere beneideten ihre Schulfreund:innen für das leckere Markenprodukt.
Aktuell verschwinden die Kellogg's-Artikel jedoch aus immer mehr Supermärkten. Besonders Edeka befindet sich schon lange im Preiskampf mit dem US-amerikanischen Hersteller. Jetzt geht der Streit offenbar in die nächste Runde. Nun drohen Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe.
Schon seit vier Monaten suchen Kund:innen erfolglos die Kellogg's-Flakes bei Edeka. Und auch die anderen Produkte des Herstellers sind aus den Filialen verschwunden. Betroffen sind ebenfalls Pringles-Chips, die gehören genauso zum Unternehmen. Dies beruht jedoch nicht auf einer gegenseitigen Übereinkunft zwischen Supermarkt und Hersteller. Der Supermarkt-Boykott ist das Ergebnis eines anhaltenden Preiskampfs.
Edeka will sich nun jedoch gegen das Vorgehen von Kellogg's wehren. Das berichtete die "Lebensmittel Zeitung". Helfen soll eine saftige Schadensersatzforderung. Ganze zehn Millionen Euro fordert Edeka von dem US-Hersteller. Die Rechnung dahinter ist einleuchtend. Der Supermarktkette würden nicht nur Einnahmen wegbrechen. Die Chips und vor allem die Cornflakes von Kellogg's seien das Lieblings-Produkt vieler Kund:innen. Würden ihre Favoriten in den Regalen fehlen, blieben auch die Käufer:innen den Märkten fern.
Und der Edeka-Boykott könnte für Kellogg's offenbar noch teurer werden. Wenn die beliebten Produkte nicht schon bald wieder bei Edeka in den Filialen landen, wollen die Anwält:innen des Supermarktes ihre Forderungen nochmal erhöhen. Dann könnte es sogar um mehr als 34 Millionen Euro gehen.
Grund für den anhaltenden Streit sind die Preiserhöhungen des Flakes-Produzenten. Der will generell mehr verlangen für seine Produkte und hat auch die Preise im Einkauf erhöht. Für Edeka sollen die Frühstücksflocken und die Chips um bis zu 45 Prozent teurer geworden sein.
Kellogg's scheint an seiner Preispolitik festhalten zu wollen – auch wenn das Unternehmen damit Supermärkte als Kunden verliert. Bei Rewe gibt es die Produkte schon seit 2022 nicht mehr im Sortiment.
Edeka will dieses Verhalten offenbar nicht einfach hinnehmen. Offenbar hatte der Supermarkt-Riese sich sogar auf einen Part der Erhöhungen eingelassen und beruft sich auf eine Vereinbarung mit Kellogg's. Auch das Kartellrecht führen die Anwält:innen an. Demnach müsste der Flakes-Hersteller allein schon wegen seiner besonderen Bedeutung am Lebensmittelmarkt den Supermarkt beliefern. Geäußert hat sich bisher keine der beteiligten Streit-Parteien.