Kaum eine Branche ist von der Inflation und den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine so stark betroffen wie der Lebensmittelhandel. Nicht nur die Preise für Getreide sind explodiert, auch andere Grundnahrungsmittel wie Butter oder Speiseöl haben sich in historischem Ausmaß verteuert.
Weil neben den Rohstoffpreisen auch die Herstellungskosten drastisch gestiegen sind – was vor allem an den hohen Preisen für Gas, Öl und Strom liegt – wurde in den vergangenen Monaten so gut wie jedes Produkt teurer.
Viele Herstellungsunternehmen haben diese gestiegenen Kosten an die Verbraucher:innen weitergegeben. Das macht sich an stark erhöhten Preisen in den Supermarkt-Regalen bemerkbar.
Doch nicht immer machen die Supermärkte da ohne Weiteres mit. Das zeigte sich etwa im Fall der Supermarktkette Edeka, die sich vor allem mit einem beliebten Hersteller nicht einig wurde. Über Monate zog sich der Streit, doch jetzt hat die nicht enden wollende Story doch ihr vorläufiges Ende gefunden: Viele Verbraucher:innen dürfte das freuen.
Denn schon bald gibt es bei Edeka wieder Produkte von Coca-Cola zu kaufen. Das bestätigte der Getränkekonzern gegenüber "Lebensmittel Zeitung" (LZ). "Wir haben eine Einigung gefunden, die die Interessen beider Partien angemessen berücksichtigt", erklärte eine Sprecherin von Coca-Cola demnach.
Seit heute nimmt der Konzern wieder Bestellungen von Edeka an, Anfang kommender Woche sollen die ersten Auslieferungen von Coke, Fanta und weiteren Getränken beginnen.
Wochenlang mussten Edeka-Kund:innen auf diese Produkte verzichten, weil Edeka den von Coca-Cola zum 1. September diktierten Preisaufschlag von durchschnittlich rund zehn Prozent nicht akzeptieren wollte.
Europacific Partners, der Abfüller von Coca-Cola, hatte deshalb einen Lieferstopp gegen Edeka und dessen Discountertochter Netto verhängt. Andere Märkte, darunter Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd, hatten die Preiserhöhungen hingegen akzeptiert.
Auch wenn noch keine Details zu der Einigung bekannt sind, ist anzunehmen, dass Coca-Cola jetzt auch bei Edeka zu den neuen, höheren Preisen zu kaufen sein wird.
Laut LZ könnte die Einigung zwischen Edeka und Coca-Cola mit dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft zusammenhängen. Die aussortierten Produkte jetzt wieder ins Warenaufgebot zu implementieren, dürfte jedoch eine schwere Aufgabe sein. "So schnell aus dem Stand wieder flächendeckend genügend Ware in die Märkte zu bringen, wird schwierig", zitiert das Portal einen Getränke-Experten.