
Der Discounter Lidl steht wegen massiven Vorwürfen gegen einige seiner Fleischzulieferer in der Kritik. Bild: www.imago-images.de / Revierfoto
Supermarkt
17.11.2022, 17:3517.11.2022, 17:35
Immer wieder stehen Discounter und Supermärkte wegen belasteter oder fehlerhafter Produkte in der Kritik. Über Warenrückrufe oder bessere Kontrollen der Herstellungsbedingungen ihrer Zulieferer versuchen die Märkte solchen Problemen gewöhnlich Herr zu werden. Doch bei dem weit verzweigten globalen Warennetz ist das eine nicht enden wollende Aufgabe.
Lidl bezieht seine Produkte aus vielen verschiedenen Ländern. Doch qualitative Mängel betreffen nicht nur exotisches Obst und andere Lebensmittel aus dem Ausland, sondern auch Gemüse und Fleisch aus Deutschland.
Aktuell sorgt das Hähnchenfleisch von Lidl für einen Skandal. Denn gegen einen spanischen Zulieferer des Discounters sind jetzt schwere Vorwürfe der Tierquälerei laut geworden – womit auch die Kritik an Lidl zunimmt.
Die Tierschutzorganisation Albert Schweitzer Stiftung hat am Dienstag Filmmaterial veröffentlicht, das den Lidl-Lieferanten Sada schwer belastet. Die Bilder sollen in einem Hühnermaststall des Unternehmens versteckt aufgenommen und der spanischen Tierrechtsorganisation Equalia zugespielt worden. Der Stiftung zufolge zeigen die Aufnahmen erschütternde Tierschutzverstöße. Unter anderem sollen Arbeiter Tiere brutal töten, treten und in Transportkäfige stopfen.
Petition fordert Lidl zum Handeln auf
Die Aufnahmen sorgen für große Empörung. Mit einer Petition wollen 140.000 Unterzeichner:innen jetzt gemeinsam mit der Stiftung und weiteren Tierschutzorganisationen dafür sorgen, dass Lidl seine Tierschutzstandards anhebt.

Lidl soll seine Tierhaltungsstandards verbessern, fordern viele Verbraucher:innen. Bild: imago images / photothek
Der Fall in der spanischen Hühnermast ist nämlich nicht der einzige, der auf Lidl und seine Zulieferer zurückfällt. Schon zuvor waren Vorwürfe der Tierquälerei laut geworden, die einen Stall in Niedersachsen betreffen. Laut der Albert Schweitzer Stiftung soll Lidl von dort Fleisch für seine Eigenmarken "Metzgerfrisch" und "Grillmeister" beziehen.
Lidl weist Vorwürfe an Lieferanten zurück
Diese Vorwürfe hatte Lidl zuletzt zurückgewiesen. Vonseiten des Discounters hieß es, man habe die Lieferanten einer umfassenden Prüfung unterzogen, dabei aber keine Auffälligkeiten festgestellt. Die betroffenen Zulieferer sollen aber weiter engmaschig beobachtet werden, kündigte Lidl an.
Dem Discounter dürfte in der Tat viel daran liegen, die Vorwürfe aufzuklären. Schließlich ist der Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Märkten gerade so intensiv wie selten zuvor. Die Lebensmittelbranche leidet so stark wie kaum eine andere Branche unter den explodierenden Preisen, die die Inflation mit sich bringt.
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