
Discounter schießt scharf gegen einen bekannten Süßigkeitenhersteller. Bild: dpa / Fabian Sommer
Supermarkt
18.08.2022, 18:0118.08.2022, 18:01
Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Klimakrise, all diese Faktoren haben verheerende Auswirkungen auf den Lebensmittelmarkt. Infolge der aktuell vorherrschenden Krisen-Gemengelage sind die Preise vieler Grundnahrungsmittel in die Höhe geschossen.
Das sorgt derzeit für viel Zoff zwischen Handel und Industrie. Exemplarisch dafür steht die jüngste Werbekampagne von Netto Marken-Discount. In den sozialen Medien geht die Edeka-Tochter auf Süßigkeitenproduzent Mars los, der neben dem gleichnamigen Schokoriegel auch für Snickers, Dove, Hubba Bubba und M&M's bekannt ist.
Netto bewirbt Eigenmarken als Alternativen
"Der Hersteller Mars fordert eine unangemessene Preiserhöhung", schreibt Netto Marken-Discount bei Instagram. Dazu gestellt ist ein Werbeplakat, auf dem eine Packung M&M's neben den Erdnuss-Dragees der Netto-Eigenmarke Schokoliebe zu sehen ist. Darüber steht: "Keine Lust auf Mondpreise von Mars? Dann geh doch zu Netto!"
Unter dem Beitrag schreibt Netto Marken-Discount weiter: "Wir bieten dir mit unseren Eigenmarken eine mindestens 64% günstigere Alternative, die aber 100% genauso gut schmeckt!"
Netto Marken-Discount ist nicht der einzige Discounter, der in Folge der explodierenden Preise gegen Herstellermarken schießt und aggressiv seine Eigenmarken bewirbt. Auch Aldi hat diese Strategie jüngst in Werbeanzeigen verfolgt und dazu plakativ den Warenkorbvergleich gemacht. Wer anstatt Markenprodukten Aldi-Eigenmarken kaufe, könne 49 Prozent des Einkaufspreises sparen, so die Botschaft der Werbung.
Handel und Industrie machen sich gegenseitig Vorwürfe
Solche Kampagnen reihen sich ein in eine immer länger werdende Liste von Vorwürfen, die der Lebensmittelhandel Herstellern wie Mars macht. Diese würden die seit Monaten steigende Inflation ausnutzen, um überzogene Preiserhöhungen zu fordern. Der Einkaufschef von Rewe, Hans-Jürgen Moog, hatte im Interview mit "Lebensmittel-Zeitung" (LZ) offen von "Preistreiberei" vonseiten der Hersteller gesprochen.
Die wiederum verwiesen auf ihre durch die zahlreichen Krisen gestiegenen Herstellungskosten. Peter Feller, Geschäftsführer von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, hatte gegenüber LZ diesbezüglich von Realitätsverweigerung gesprochen. Die Forderungen der Händler seien rücksichtslos, sagte Feller.
(nik)
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