Produktvermarktung ist für viele Unternehmen ein Spagat: Einerseits wollen sie sich als Marken etablieren und im Regal auf Anhieb wiedererkannt werden. Andererseits müssen sie mit der Zeit gehen und neben einem modernen Look auf zeitgemäße Verpackungsmittel und Inhaltsstoffe setzen.
Bei einigen Unternehmen geht der Wandel mit einem kompletten Rebranding einher. Im vergangenen Jahr ist zum Beispiel Twitter in X verwandelt worden, nachdem Tech-Milliardär Elon Musk den Konzern aufgekauft hatte. Neben einem neuen Namen führte Musk auch ein neues Logo und eine neue Firmenphilosophie ein.
Die meisten Unternehmen gehen allerdings weniger radikale Schritte und ändern häufig nur das Logo oder das Produktdesign. Dabei spielen nicht immer nur marketingtechnische Gründe eine Rolle. Auch mehr Nachhaltigkeit kann ein Antrieb sein.
So ist es jetzt auch bei der bekannten deutschen Getränkemarke Vilsa. Das Unternehmen, das die meisten für sein Mineralwasser kennen dürften, kommt bald in einem völlig neuen Look daher.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wird es sein Wasser ab Mai 2024 in Tetra Pak-Getränkekartons anbieten. Man sei damit die "einzige nationale Marke für Säuglingsnahrung geeignetes stilles Bio-Mineralwasser", die diesen Schritt ginge.
Geschäftsführer Henning Rodekohr erklärte: "Die Erweiterung um die nachhaltige Tetra Pak-Verpackung ist Teil unserer Wachstumsstrategie." Vilsa baue gleichzeitig die Vertriebsstruktur aus und festige so seine Marktführer-Position beim Bio-Mineralwasser.
Das Wasser von Vilsa wird es in den Größen 0,5 Liter und 1 Liter geben, die Verpackungen sind pfandfrei und recycelbar. Dafür seien neue Produktionsmitarbeiter:innen und ein Vertriebsteam eingestellt worden.
Das Unternehmen betonte in der Mitteilung auch, dass es durch die Verpackungsänderung den to-go-Aspekt stärker gewichte. Man erweitere das Geschäft "im Drogerie- und Convenience-Bereich sowie auf Flughäfen und in der Bahn". Die leichte und pfandfreie Verpackung sei das "perfekte to-go-Produkt und ständiger Begleiter auf vielen Messen und Events", sagt Hans-Dietrich Kühl, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Vilsa versichert, dass die Holzfasern für die Kartons aus zertifizierten Wäldern und anderen verantwortungsvollen Quellen stammen. Es werde nur so viel Karton verwendet, wie für die Stabilität der Verpackung erforderlich ist. So sollen Ressourcen gespart und unnötiges Gewicht vermieden werden. Der Kunststoffanteil besteht nach Unternehmensangaben aus nachhaltigem Zuckerrohr.
Der CO₂-Fußabdruck der 1-Liter-Verpackung soll im Vergleich zu einem Getränkekarton mit konventionellem Plastik um 19 Prozent verringert worden sein und 29 Gramm pro Packung betragen. Rund 85 Prozent der Verpackung seien rein pflanzenbasiert, mittelfristig will Vilsa zu einer vollständig pflanzenbasierten Verpackung kommen.