Die Lebensmittelpreise steigen immer weiter.Bild: dpa / Sven Hoppe
Supermarkt
Kaum ein Konzern beherrscht den Nahrungsmittelmarkt so wie Nestlé. Das Schweizer Unternehmen ist der größte Nahrungsmittelhersteller der Welt. Damit ist die Macht des Konzern-Riesen enorm, wenn es um Ernährung geht. Klar ist: Niemand produziert international so viel Nahrung.
Zu Nestlé gehören weltbekannte Produkte. Etwa von Maggi, Thomy, Bübchen, Kitkat oder Smarties, um nur einige zu nennen. Allerdings gerät der Konzern regelmäßig in die Kritik. Unter anderem fallen dabei immer wieder Worte wie "Kinderarbeit", "Ausbeutung", "Umweltsünde" oder sogar "Menschenhandel". Auch wegen mangelnder Konsequenzen, die Nestlé gegen Russland wegen des Angriffskrieges in der Ukraine zieht, hagelt es Kritik.
Vorstandschef kündigt an: Nestlé will Preise erhöhen
Die Vorwürfe tun zumindest dem Erfolg des Unternehmens keinen Abbruch. Laut eigenen Angaben stieg der Umsatz der ersten neun Monate im Jahr 2022 sogar noch weiter – um 9,2 Prozent auf 69,1 Milliarden Schweizer Franken. Nun kündigt der Vorstandschef eine Änderung an, die den Nestlé-Kund:innen nicht gefallen dürfte.
Demnach will der Konzern bereits in diesem Jahr weiter an der Preisschraube drehen, wie der Vorstandschef Ulf Mark Schneider erklärt. "Wir sind nicht der Verursacher dieser Inflation, wir sind von ihr getroffen wie jeder Konsument auch", wird er in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) zitiert.
Bild: IMAGO / Schöning
Nestlè habe Aufholbedarf. Trotz der Tatsache, dass die Teuerung nicht mehr so hoch sei wie 2022.
Denn: Bisher seien noch nicht alle Mehrkosten an die Kundschaft weitergegeben worden, führt Schneider als Begründung an. Deshalb werde es eine weitere Preissteigerung geben. Weitere Details nannte er nicht.
Kundentäuschung? Nestlé wehrt sich gegen schwere Vorwürfe
Es ist nicht das erste Mal, dass der Konzern an den Preisen schraubt. Laut dem "FAS"-Bericht hat Nestlé im vergangenen Jahr bereits die Preise für sein Sortiment saftig angehoben. Allein in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres kletterten diese durchschnittlich 7,5 Prozentpunkte in die Höhe.
Nestlé geriet des Öfteren in die Kritik, seine Kundschaft über Preiserhöhungen absichtlich hinwegzutäuschen. Dafür soll der Konzern Verpackungsgrößen verkleinert und mit sogenannten "Mogelpackungen" gearbeitet haben. Diesen Vorwurf wies Schneider in dem Interview zurück: "Täuschung möchte ich mir nicht unterstellen lassen."
Vegane und vegetarische Produkte gewinnen an Bedeutung
Die wachsende Bedeutung von Fleischersatzprodukten spiegelt sich auch im Sortiment des weltweit größten Nahrungsmittelkonzerns wieder. Der Konzern setze damit bereits umgerechnet etwa 800 Millionen Euro um, wie Schneider behauptet.
So gibt er sich auch zuversichtlich, was die Zukunft der Ersatzprodukte betrifft. Denn: Der Umsatz steige derzeit mit "zweistelligen Wachstumsraten". Er rechnet damit, dass die Bedeutung von vegetarischen und veganen Ersatzprodukten künftig weiter steige.
In Supermärkten sind immer mehr Fleischersatzprodukte zu finden. Bild: IMAGO images / Geisser
Das spielt dem Konzern in die Hände. Zumindest in Hinblick auf ein selbstgestecktes Ziel. Denn: Laut Konzernangaben möchte Nestlé die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Stand von 2018 bis 2025 um 20 Prozent verringern. Bis 2030 sollen sie halbiert werden. Auch Laborfleisch könnte hierbei eine Rolle einnehmen.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update!
Hier findest du unseren
Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne
hier auch auf Instagram.
Zwar sei es laut Aussage Schneiders pflanzenbasierten Produkten mit Blick auf Proteingehalt und Kalorienzahl unterlegen. Er erachte Laborfleisch aber vor allem für Hybridprodukte als interessant. "Das heißt, man stellt zum Beispiel 80 Prozent des Nahrungsmittels aus Pflanzen her, und als letztes Tüpfelchen obendrauf mischt man etwas kultiviertes Fleisch dazu", sagt Schneider.
Seit sich die Qualität von Smartphone-Fotos immer weiter verbessert hat, sind Digitalkameras in den Tiefen irgendwelcher Schränke, Schubladen und den Gedanken eingestaubt. Die Gen Z, die mit dem Smartphone, Handyfiltern und Instagram, das zunächst auf Bild-Posts spezialisiert war, aufgewachsen ist, kramt die Digitalkameras nun wieder hervor.