Leben
Supermarkt

Supermarkt: Weltweite Teuerung bei Lebensmittel wie Kakao und Kartoffeln

ARCHIV - 30.05.2024, Niedersachsen, Oldenburg: Zahlreiche Kartoffeln verschiedener Sorten liegen an einem Obst- und Gem
Kartoffeln sind weltweit ein wichtiges Nahrungsmittel.Bild: dpa / Hauke-Christian Dittrich
Supermarkt

Supermarkt: Klimawandel führt zu Preisanstieg bei vielen Lebensmitteln

Der Klimawandel macht Essen zum Luxus: Warum Kakao, Kartoffeln und Olivenöl bald nur noch für Reiche verfügbar sein könnten.
26.07.2025, 16:0426.07.2025, 16:04
Mehr «Leben»

Kartoffeln aus Großbritannien, Kaffee aus Brasilien oder Zwiebeln aus Indien – auf den ersten Blick haben sie nicht viel gemeinsam. Doch jetzt leiden sie alle unter dem gleichen Problem: dem Klimawandel. Eine neue Studie des Barcelona Supercomputing Centers zeigt, dass extreme Wetterlagen unser Essen nicht nur knapper machen, sondern auch richtig teuer.

280 Prozent mehr für Kakao und das ist erst der Anfang

In Ghana und der Elfenbeinküste – also da, wo rund 60 Prozent des weltweiten Kakaos herkommen – zerstörte eine Hitzewelle Anfang 2024 die Ernte. Die Folge waren 280 Prozent Anstieg beim Kakaopreis weltweit. So wird der Schokoriegel plötzlich zum Luxusgut.

Indien traf es im Mai: Zwiebeln und Kartoffeln wurden um über 80 Prozent teurer, weil eine weitere Hitzewelle die Felder verbrannte. In Kalifornien stieg der Gemüsepreis um 80 Prozent nach einer Dürre 2022, in Europa wurden die Olivenölpreise um 50 Prozent teurer. Und selbst Japan und Südkorea mussten 2024 mit Preissprüngen von bis zu 70 Prozent bei Grundnahrungsmitteln wie Reis und Kohl leben.

Mehr zahlen – weniger essen

Das ist keine Laune des Marktes. Studienleiter Dr. Maximilian Kotz erläutert den Zusammenhang in der "Frankfurter Rundschau" wie folgt: "Der Klimawandel macht extreme Wetterereignisse häufiger – und das schlägt sich im Supermarktregal nieder."

Besonders bitter ist das für Menschen mit kleinem Einkommen. Wenn frisches, gesundes Essen zur Luxusware wird, landet stattdessen das billige Fertigzeug auf dem Teller. Eine Erhebung der Food Foundation zeigt: Gesunde Ernährung kostet inzwischen doppelt so viel wie ungesunde. Das ist nicht nur ein Problem für die Gesundheit, sondern auch für soziale Gerechtigkeit.

Transparenzhinweis

Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.

Mehr anzeigen

Auch Europa zahlt drauf – wortwörtlich

Laut dem European Consortium of Innovative Universities (ECIU) mussten britische Haushalte allein 2022 und 2023 wegen klimabedingter Preissprünge rund 360 Pfund mehr für Lebensmittel zahlen. In Deutschland sieht es nicht viel besser aus.

Weltweit bedeutet das: mehr Armut, mehr Hunger, mehr Ungleichheit. Und laut Expert:innen wird sich das nicht von allein wieder einpendeln.

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und die Europäische Zentralbank haben dem Trend einen Namen gegeben: "Climateflation" – also eine Mischung aus Klima und Inflation.

Sie warnen: Wenn nichts passiert, könnte der Klimawandel allein durch steigende Durchschnittstemperaturen die jährliche Lebensmittelinflation bis 2035 um bis zu 1,8 Prozentpunkte erhöhen. Besonders betroffen ist der Globale Süden – aber auch Europa bekommt das zunehmend zu spüren.

Supermarkt: Beliebte Apfelschorle ist verunreinigt – eindringliche Warnung
Jeden Monat müssen Verbraucher:innen sich auf neue Lebensmittelwarnungen gefasst machen. Nun trifft es das inoffizielle Nationalgetränk.
Wenn man in einem Kreuzworträtsel nach dem Lieblingsgetränk der Deutschen gefragt werden würde, dürften viele zuerst ein hefehaltiges Getränk mit B eintragen. Danach (oder sogar davor) kommt bei sehr vielen allerdings etwas, das weder Alkohol noch Koffein enthält.
Zur Story