Wenn man in einem Kreuzworträtsel nach dem Lieblingsgetränk der Deutschen gefragt werden würde, dürften viele zuerst ein hefehaltiges Getränk mit B eintragen. Danach (oder sogar davor) kommt bei sehr vielen allerdings etwas, das weder Alkohol noch Koffein enthält.
"Keiner checkt, wie krank Apfelschorle ist", brachte es schließlich schon Influencerin Frau Gretel in einem Video auf den Punkt. Wer schon einmal im Ausland unterwegs war, weiß auch: Abseits der deutschsprachigen Gastronomie ist Apfelschorle ein echter Geheimtipp.
Ausgerechnet dieses inoffizielle Nationalgetränk ist nun aber Inhalt eines offiziellen Rückrufs. Der Hersteller warnt hier vor einer potenziellen Verletzungsgefahr.
Konkret geht es in dem Rückruf um die Apfelschorle in der 0,5-Liter-Flasche der Marke "Surf". Diese wird als Eigenmarke beim Discounter Norma vertrieben. Hinter dem Getränk steckt der Hersteller Steinrieser Getränke GmbH.
Dieser warnt, dass in einer bestimmten Charge möglicherweise eine Verunreinigung mit Hefen stattgefunden haben könnte. Dadurch könne man nicht ausschließen, dass der Saft in der Plastikflasche zu gären beginnt.
"In seltenen Fällen kann der Druck so stark ansteigen, dass die Flasche bersten könnte", erklärt die Firma Steinrieser im Rahmen des Rückrufs. Dadurch könne man auch nicht ausschließen, dass sich Verbraucher:innen verletzen.
Ob der eigene Apfelsaftvorrat von dem Rückruf betroffen ist, lässt sich einfach über das Mindesthaltbarkeitsdatum herausfinden. Alle Flaschen, auf denen das Datum 6.1.2026 oder 7.1.2026 vermerkt ist, gehören zu der potenziell verunreinigten Charge.
Vertrieben wurden die jeweiligen Flaschen in Supermärkten in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Alle Artikel aus dieser Reihe können auch ohne den zugehörigen Beleg in jeder beliebigen Norma-Filiale zurückgegeben werden. Der Hersteller rät davon ab, das Produkt zu verzehren.
Flaschen, die offensichtlich aufgebläht sind oder deren Inhalt trüb erscheint, sollten demnach nicht einmal geöffnet werden.
Vor allem aufgrund der vergleichsweise hohen Lebensmittelstandards in Deutschland kommt es regelmäßig zu Produktrückrufen. Im Jahr 2023 veröffentlichten die zuständigen Behörden insgesamt 308 Rückrufmeldungen zu Lebensmitteln und anderen Produkten über das Portal lebensmittelwarnung.de.
2024 lag die Zahl sogar noch höher: 411 Produktrückrufe wurden offiziell bekannt gegeben, was laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin einen neuen Höchststand markierte.