Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Kaffee hinter Glas, weggesperrt, als wären die Bohnen sonst auf der Flucht: In immer mehr Berliner Supermärkten ist das Lieblingsgetränk der Deutschen nicht mehr einfach so greifbar. Denn befinden sich die Packungen einfach so im Regal, werden sie aktuell in rauen Mengen geklaut.
Ob bei Edeka, Rewe, Lidl oder anderen Märkten: Wer in Berlin Kaffee kaufen will, braucht Glück – oder Personalzugang. In manchen Filialen hängt nur noch ein Foto vom Produkt im Regal. Der echte Kaffee befindet sich hinter der Kasse oder gleich eingeschlossen wie wertvolle Elektronik.
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Kaffee hat 12,2 Prozent Preisanstieg in einem Jahr hingelegt – dass das vielen nun zu teuer ist, zeigt sich im Kauf- beziehungsweise Klauverhalten. Jetzt müssen Filialleiter:innen umdenken.
Kristin Köbernik, die einen Edeka-Markt in Berlin-Wannsee führt, bringt es im Gespräch mit "Bild" wie folgt auf den Punkt: "Wir machen das nicht, um unsere geschätzten Kunden zu ärgern. Doch der Kaffee-Diebstahl hat mittlerweile so zugenommen, dass wir uns schützen müssen."
In ihrem Markt gibt es Kaffee jetzt nur noch an der Stehkasse – dort, wo auch Zigaretten und Hochprozentiges liegen. Andere Läden hängen Produktbilder in die Regale oder bieten maximal zwei Päckchen pro Sorte an. Denn dann können auch nur diese zwei geklaut werden und es fällt auf, wenn das Regal wieder leer ist – aber niemand mit Kaffee an der Kasse stand.
In der Müllerstraße (Wedding) ist der Kaffee mittlerweile im Glaskasten eingesperrt – sechs Regalreihen hoch. Selbst Instantkaffee wird so vor Diebstahl geschützt. Wer da ran will, muss klingeln oder das Personal bitten.
Der wirtschaftliche Schaden ist kein Pappenstiel: Rund 200 Millionen Euro jährlich kosten Ladendiebstähle den Berliner Einzelhandel. 2023 wurden fast 40.000 Fälle gemeldet, Tendenz wohl steigend.
"Würden wir nicht zu diesen Maßnahmen greifen, könnten wir eventuell Gehälter oder Rechnungen nicht mehr zahlen", sagt Köbernik. "Ladendiebstahl in diesem Ausmaß ist für Einzelhändler eine Bedrohung der Existenz."
Die Supermärkte reagieren inzwischen mit allem, was das Security-Handbuch hergibt: Kameras, Schranken, verschlossene Regale, Markierungen – manche Hightech-Regale melden sogar direkt an die Geschäftsleitung, wenn plötzlich ungewöhnlich viele Produkte verschwinden.
Inzwischen gibt es auch eine KI-Überwachung, die verdächtiges Verhalten erkennt, bevor der Dieb überhaupt das Regal verlässt.