In den letzten Wochen musste die deutsche Bevölkerung im Supermarkt tiefer in die Tasche greifen. Viele Produkte sind teurer geworden. Eine Analyse der Preisvergleichs-App Smhaggle zeigt jetzt, dass insbesondere die hauseigenen Handelsmarken der Lebensmittelhändler von den Preissteigerungen betroffen sind.
Für die "Lebensmittel Zeitung (LZ)" hat die Preisvergleichs-App Smhaggle die Regalpreise von Marken und Handelsmarken untersucht. Die Erkenntnis: Aldi, Edeka, Rewe und weitere Lebensmittelhändler ziehen bei ihren Eigenmarken den Preis an, mehr als beim Handel mit Markenprodukten.
Dazu wurden die Preise in der 10. und in der 17. Kalenderwoche, zwischen Mitte März und Ende April, verglichen. Das ergab, dass es bei 15 ausgewählten Marken verschiedener Warengruppen so gut wie keine Preiserhöhungen gab.
Einige Preise, wie zum Beispiel von Butter, seien erst nach der 17. Kalenderwoche angezogen worden. Bei anderen Marken fanden die Steigerungen bereits davor oder erst danach statt.
Im Beobachtungszeitraum der Analyse, also in der 10. und 17. Kalenderwoche, habe es aber nur wenige Ausnahmen gegeben, bei denen der Handel Preissteigerungen durchgehen ließ, berichtet Smhaggle-Chef Sven Reuter der "LZ". Das sei zum Beispiel bei der Kaffeemarke Jacobs Krönung und bei Coca-Cola der Fall gewesen.
Bei den Markenprodukten ist der Kaffee von Jacobs Krönung von 6,49 Euro auf 6,99 Euro gestiegen, eine Dose Krombacher ist preislich sogar gleich geblieben, 0,79 Euro.
Ganz anders sieht es hingegen bei den Eigenmarken der Lebensmittelhändler aus. Zum Vergleich: der Markenwarenkorb habe sich je nach Unternehmen um 2 bis 3 Prozent verteuert. Beim Handelsmarkenwarenkorb waren es hingegen bis zu 20 Prozent. "Das ist das Zehnfache", sagt Reuter.
Bei den Handelsmarken ist zum Beispiel gemahlener Kaffee von 3,99 Euro auf 4,59 Euro gestiegen, Handelsmarken-Butter von 1,65 Euro auf 2,09 Euro, Mineralwasser von 1,14 Euro auf 1,50 Euro.
"Viele Retailer (Anm. d. Red.: Einzelhändler) haben die Preise ihrer Handelsmarken erhöht – nahezu synchron auf nahezu den gleichen Preis", sagt Sven Reuter. Es sei natürlich klar, dass die Ergebnisse "nicht in Stein gemeißelt sind", erklärt Reuter. Denn Warenkorbvergleiche auf dieser Basis seien schwierig. Nicht jeder Händler führe alle Marken in seinem Sortiment.
(and)