Supermarkt: In Lauffen am Neckar beginnt Lidls nächstes Kapitel
Der Discounter Lidl arbeitet an einer grundlegenden Neugestaltung seiner Märkte. In Lauffen am Neckar, wenige Kilometer von der Unternehmenszentrale entfernt, ist erstmals eine Filiale komplett nach dem neuen Konzept eingerichtet worden.
Das Projekt wird offiziell als Test bezeichnet, gilt in der Branche aber als Startpunkt für eine breitere Umsetzung – auch über die deutschen Grenzen hinaus.
Supermarkt: Lidl soll Filialen grundlegend verändern wollen
Die "Lebensmittelzeitung" berichtet von grundlegenden Änderungen, die in der Filiale getestet werden. Die sind Teil eines neuen Filialkonzepts mit dem Titel "Konzept 2025".
Die neue Raumwirkung soll durch hohe Regale verstärkt werden. Sie sind deutlich höher als bisher – fast bis unter die Decke. Dadurch kann Lidl mehr Ware auf gleicher Fläche präsentieren.
Farblich setzt das Konzept auf dunkles Anthrazit und Blau, kombiniert mit knallroten Aktionsflächen. In den roten Flächen ist ein gelber Kreisausschnitt zu sehen – eine dezente Anspielung auf das Lidl-Logo. Die vertraute Holzoptik bleibt, ist aber auf den Obst- und Gemüsebereich sowie den Backshop begrenzt.
Das Grundlayout der Filiale bleibt weitgehend erhalten. Ein früher getesteter Aufbau mit quer gestellten Aktionsflächen ist wieder verworfen worden. Stattdessen wird an klassischen Laufwegen festgehalten, die den Kund:innen Orientierung geben sollen.
Eine grundlegende Änderung mit Gewöhnungspotenzial betrifft die Platzierung der Tiefkühlmöbel. Statt an der Außenwand stehen sie nun im Inneren des Marktes. Tiefkühl-Aktionsware wird in geschlossenen Schränken präsentiert. Den frei gewordenen Platz an der Außenwand nutzt Lidl für eine erweiterte Weinabteilung.
Neu ist auch, dass Sportnahrung einen eigenen Gondelkopf – also eine prominente Regalposition – erhält. Das deutet darauf hin, dass Lidl hier steigende Nachfrage erwartet.
Lidl-Angebote sollen übersichtlicher präsentiert werden
Auch abseits der Lebensmittel wurde der Filialaufbau zur Optimierung der Effizienz überarbeitet. So soll Lidl im Non-Food-Bereich – der bei Discountern schnell unübersichtlich wirken kann – auf Struktur setzen.
Statt eines großen, gemischten Aktionsbereichs sind die Produkte in sechs sogenannte "Markenwelten" unterteilt. So können Kund:innen schneller finden, was sie suchen, ohne von der Angebotsauswahl erschlagen zu sein.
Wie die "Lebensmittelzeitung" außerdem berichtete, soll der Drogeriegang heller gestaltet sein und wird nun mit Monitoren ausgestattet. Die Technik eröffnet Lidl die Möglichkeit, künftig gezielt Angebote oder Produktinformationen zu platzieren.