Während Rewe jüngst mit der Eröffnung eines völlig smarten Shops auf sich aufmerksam machte, herrscht in dieser Hinsicht bei Penny noch Nachholbedarf. Doch die Tendenz zeigt: Die Rewe-Group, dazu gehören unter anderem Penny und Rewe, wagt sich immer weiter in die Digitalisierungs-Welt. Nun erhöht Penny das Tempo im Online-Geschäft.
Der Rewe-Discounter weitet seine digitalen Aktivitäten aus. Penny steht offenbar kurz davor, einen Click & Collect-Service in Deutschland zu starten, wie die "Lebensmittelzeitung" (LZ) berichtet. Möglichst bald will der Konzern damit den E-Commerce-Bereich erweitern: noch im ersten Quartal 2023.
Bereits seit 2021 erschließt Penny zunehmend die Welt des Lieferservice aus den Filialen heraus. Dabei verlässt sich der Discounter vor allem auf externe Partner: Über die Apps der Lieferdienste Bringoo und Wolt vertreibt der Konzern seine Produkte in den Großstädten Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Köln, München und Frankfurt. Bald sollen Insidern zufolge weitere Standorte mit Lieferung folgen.
Penny verlässt sich laut dem Bericht auch in anderen Bereichen auf externe Partner. Bringoo und Wolt sollen beim neuen Click & Collect-Service mit dem Konzern an einem Strang ziehen. Hamburg sei die erste Stadt, in der das neue Angebot von Penny verfügbar sein soll, schreibt die "LZ". Dabei tritt der Discounter in die Fußstapfen seiner Konzernschwester Rewe: Sie vergrößert schon seit Längerem ihr Angebot mit Click & Collect in Ergänzung zum Lieferservice.
Das hat Penny laut "LZ" auch dringend nötig. Zwar gibt der Discounter keine separierten Daten zu den E-Commerce-Erlösen heraus. Klar ist aber: Der Online-Anteil des Jahresumsatzes ist verschwindend gering.
In seinem Bericht bezieht sich das Blatt auf Insider-Informationen, wonach etwa der Lieferservice Bringoo pro Stadt etwa dreimal so viel Umsatz wie eine Penny-Filiale macht.
In Sachen Lieferungen und Click & Collect herrscht also viel Luft nach oben. Zumal die Umsätze aus den Online-Angeboten größtenteils "on top", also zusätzlich zum stationären Geschäft, erzielt werden. Laut dem Bericht werden diese also nicht aus den Filialen abgesaugt.
Wie genau Penny die ganze Sache plant, darüber gibt es noch nicht viele Details. Weder der Discounter, noch Wolt und Bringoo äußern sich zu dem geplanten Angebot. Bestätigen will die Rewe-Group die Pläne nicht. Aktuell würden verschiedene Möglichkeiten getestet werden. Auch in Sachen Kundenakzeptanz. Ein Sprecher betont aber, dass man mit der Entwicklung des Lieferdienstes "durchaus zufrieden" sei.
Obwohl Penny im Vergleich zu anderen Discountern digital fortschrittlich ist, hinkt die Rewe-Schwester innerhalb des Konzerns seinen Schwestern nach. Wie die "LZ" mit Berufung auf Unternehmenskenner berichtet, muss das Penny-Management sich immer wieder Gehör verschaffen, um voran zu kommen.
Ein Sprecher aber widerspricht diesen Meldungen. Geht es nach ihm, findet Penny innerhalb des Aufsichtsrates und Vorstandes des Konzerns ein "gutes Gehör". Er sagt:
Tatsache ist: Der Discounter hat noch immer keinen Smart Store. Ganz im Gegensatz zu Rewe, Lekkerland und Nahkauf. Dabei war eigentlich laut Insidern bereits 2022 so ein unbemannter Landen geplant. Der Startzeitpunkt dafür hat sich nun aber nach hinten verschoben: So ist wohl erst Ende 2023 mit einem autonomen Penny-Geschäft zu rechnen. Aus Konzern-Kreisen ist demnach zu hören, dass die Digital- und IT-Ressourcen begrenzt seien und derzeit anderweitig eingesetzt würden.