Der russische Discounter Mere schließt immer mehr seiner Filialen in Deutschland. Nach Recherchen der "Lebensmittel Zeitung (LZ)" sind die Standorte von zunächst neun, auf nun vier geschrumpft. Als mögliche Gründe werden Lieferprobleme aus Russland genannt.
Mit den verbliebenen Filialen konzentriert sich Mere jetzt auf die Region des Stammsitzes rund um Leipzig. Die einzelnen Läden, die Mere in Westdeutschland hatte, wurden schon zum Jahreswechsel aufgegeben.
Seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine mussten aber auch mehrere Läden in Sachsen-Anhalt schließen. In Halle und Schönebeck sollen Aushänge die Kundschaft über die Schließung informieren. "Aus betrieblichen Gründen" geschlossen, soll darauf stehen.
"LZ" hat bei Mere nachgefragt. Einer vollständigen Aufgabe aller Filialen in Deutschland wurde dort aber verneint.
Für den Discounter wird der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine ein großes Problem sein. Denn ein Großteil der Waren wurden von Mere aus Russland importiert. Und durch den Angriffskrieg und die Sanktionen gegen Russland hat der Discounter generelle Versorgungsschwierigkeiten.
So soll das Sortiment im Leipziger Markt zum Beispiel deutlich ausgedünnt sein. Noch rund 250 Artikel sollen momentan auf 800 Quadratmeter Verkaufsfläche angeboten werden. Auffallend sei auch, dass Spirituosen nicht mehr im Sortiment enthalten seien.
In Westeuropa sowie in Deutschland schließt der Harddiscounter seit ein paar Monaten immer mehr Filialen und zieht sich zurück.
In den baltischen Staaten hingegen hat Mere sogar noch Filialen eröffnet. In Litauen sind es schon 19 Märkte, obwohl erst 2020 gestartet wurde. Aus dem Baltikum kommt auch ein Teil der Waren, wie laut "LZ" die Etiketten verraten.
In Russland gibt es unter dem Namen Svetofor mittlerweile 1700 Billigstläden, der Händler kann seinen Umsatz jedes Jahr mehr als ein Drittel steigern. Im russischen Lebensmittelhandel soll das Unternehmen damit laut dem Marktforscher Infoline auf Platz Fünf stehen.
(and)