Igel streifen nachts gerne durch heimische Gärten. Dort lauert aber eine Gefahr.Bild: imago images / S. Gerth
Leben
Man sieht sie immer öfter in heimischen Gärten. Leise rollen sie über den Rasen und halten die Grashalme auf gleicher Länge. Und nach getaner Arbeit fahren sie in ihre kleine Garage zurück.
Die Rede ist von Mährobotern. Laut einer Yougov-Umfrage aus dem Jahr 2022 nutzt fast jeder zehnte Deutsche smarte Technologien im Garten. Dazu zählen beispielsweise Bewässerungssysteme, Beleuchtungen und eben smarte Rasenmäher.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Mähroboter erledigt eigenständig die Arbeit, die man sonst selbst mit einem eher unhandlichen Rasenmäher erledigen müsste. Die freie Zeit kann man dann in andere Gartenarbeit stecken oder einfach entspannen.
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Bei all den praktischen Vorzügen vergisst man aber schnell, dass die Mähroboter auch ihre Nachteile haben. Einer ist besonders brutal und betrifft eine sehr beliebte Tierart: Den Igel.
Schwere Verletzungsgefahr für Igel
Die sind in der Regel nachtaktiv und streifen auf Nahrungssuche immer wieder durch Gärten. Wenn die stacheligen Tiere dann auf einen Mähroboter treffen, endet es meistens nicht gut für sie.
Mähroboter können Igel schwer verletzen.Bild: Forschungsverbund Berlin e.V. / Editha Schneider
"Igel sind keine Fluchttiere und stellen bei Gefahr einfach ihr Stachelkleid auf. Doch gegen die scharfen, schnell rotierenden Klingen der Mähroboter ist ihr Stachelkleid nicht gewappnet", erläutert Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Das hat zur Folge, dass viele Igel schwer verletzt werden. Wissenschaftler:innen des Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung haben zwischen Juni 2022 und September 2023 insgesamt 370 Fälle dokumentiert, in denen Igel mit Schnittverletzungen gefunden wurden.
Fast die Hälfte der Tiere überlebte das Aufeinandertreffen mit einem Mähroboter nicht. Der BUND fordert deshalb ein Nachtfahrverbot für die Geräte.
Köln und Düsseldorf wollen Mähroboter über Nacht verbieten
In einigen kleinen Gemeinden existieren solche Verbote schon. Nun wollen aber auch erste Großstädte nachziehen.
Sowohl in Köln als auch in Düsseldorf wird aktuell ein Verbot geprüft. Das soll dann von den Dämmerungszeiten abhängig sein, also genau dann, wenn die Igel aktiv werden. Köln plant beispielsweise, das Verbot 30 Minuten vor Sonnenuntergang und 30 Minuten nach Sonnenaufgang anzusetzen.
So wäre künftig zumindest in diesen beiden Städten ein besserer Schutz für die Stacheltiere gewährleistet.
Bienen, Schmetterlinge und Käfer von Mährobotern bedroht
"Noch besser wäre es, ganz auf Mähroboter zu verzichten", meint Hölzl. Die Geräte würden nämlich nicht nur Igel verletzen oder töten, sondern auch der Biodiversität schaden.
Durch das regelmäßige Mähen bleibt schließlich kaum eine Blume auf dem Rasen stehen. Dadurch verlieren laut Hölzl Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer wichtige Futterquellen. Manchmal ist es also vielleicht gar nicht so tragisch, wenn der Rasen ein bisschen höher sprießt.
Ob Stress bei der Arbeit, Streit in der Familie oder eine schwierige Prüfung, viele Situationen können sich auf unterschiedlichste Weise negativ bemerkbar machen. Egal welche Ursache, viele Menschen reagieren auf Stresssituationen gleich: mit Schlafproblemen.