Keine Frage: Teufelsrochen sind majestätisch.Bild: imago images / imagebroker
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Irgendwie ist es schräg. Es gibt kaum etwas, das so ungezielt funktioniert wie ein Netz, besonders unter Wasser. Dutzende Lebewesen tummeln sich weit außerhalb des menschlichen Sichtfelds, sie bleiben quasi verborgen. Und trotzdem, auch aus Mangel an Optionen, werfen Fischer:innen regelmäßig ihre Netze aus, um auf Beutezeug zu gehen. Jedoch wollen sie in der Regel nur bestimmte Tiere, zum Beispiel Seelachs oder Thunfisch.
Schlimm (und wenig überraschend) dabei ist, dass sich regelmäßig die falschen Tiere in die Netze verirren. Manche von ihnen sind sogar gefährdet. Und für einige können sich die Netze als Todesfalle entpuppen. Gelegentlich kommt es auch vor, dass Tiere in den Netzen landen, die es vor Ort eigentlich nicht geben sollte. So geschehen bei einer Gruppe Teufelsrochen im Mittelmeer. Doch der Unfall nahm ein gutes Ende.
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Teufelsrochen verirren sich in ungewohntes Terrain
Im Frühsommer verirrten sich im Mittelmeer rund 30 Teufelsrochen in das Netz-Labyrinth einer traditionellen Thunfisch-Fischerei vor der Küste Spaniens. Eigentlich ein ungewöhnliches Ereignis. Teufelsrochen sind normalerweise in deutlich tieferen Gewässern im offenen Meer unterwegs.
Bevor es zu drastischen Folgen kommen konnte, gelang es jedoch der Umweltschutzorganisation WWF, die Tiere zu befreien. Ein Kran hievte sie dabei aus dem Labyrinth. Bevor es aber wieder ins offene Gewässer ging, hat ein Team des WWF die Teufelsrochen markiert.
Zwei von ihnen bekamen sogar einen Satellitensender, die dabei helfen sollen, Bewegungsdaten zu erfassen. Ein Hilfsmittel, um den Tieren künftig besseren Schutz zu bieten.
Für Tierschutz: WWF geht auf Ursachensuche
Schließlich kann es gut möglich sein, dass es zum Beispiel in ihren gewohnten Habitaten nicht mehr ausreichend Nahrung gibt, weshalb sie umsiedeln. Stellt sich nur die Frage, ob sich Fischer:innen aus ihren Fanggebieten zurückziehen, wenn Teufelsrochen in ihrer Umgebung auftauchen. Tierschutz wird in der Fischereiwirtschaft nicht unbedingt priorisiert.
Um sicherzugehen, dass es den Tieren auch wirklich gut geht, haben Taucher:innen sie noch einmal richtig untersucht, bevor es für sie zurück in die Freiheit ging. Schließlich bedürfen sie einen besonderen Schutz, um sie weiterhin zu erhalten.
Denn im Mittelmeer kommen Teufelsrochen nur noch selten vor. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt sie in ihrer Roten Liste als "stark gefährdet" auf. Der WWF arbeitet mit Fischer:innen zusammen, um die eleganten Tiere zu schützen.
Ihre Gestalt ist nicht nur beeindruckend, sondern für sie selbst auch hilfreich. Mit ihrer Spannweite von mehr als drei Metern und einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm fallen die Brocken schnell auf. Verirren sie sich zufällig in ein Netz-Labyrinth, kann man entsprechend schnell reagieren, zumindest, wenn der Wille da ist.
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