Der Gotthard-Basistunnel ist wieder für den Verkehr freigegeben. Bild: KEYSTONE/TI-PRESS / Elia Bianchi
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Der Gotthard-Basistunnel in der Schweiz ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Trassen durch die Alpen. Er verbindet den deutschsprachigen Kanton Uri mit dem italienischsprachigen Kanton Tessin. Mit 57 Kilometern ist er der längste Eisenbahntunnel der Welt.
Nach einem Unfall im vergangenen Jahr war der Tunnel über ein Jahr lang für den Zugverkehr gesperrt. Die Züge mussten über die Gotthard-Panoramastrecke umgeleitet werden, wodurch sich die Fahrzeit erheblich verlängerte.
Nun sind die Aufräum- und Reparaturarbeiten abgeschlossen und der Eisenbahntunnel wieder frei. Das sind auch gute Nachrichten für Reisende aus Deutschland.
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Gotthard-Basistunnel: Zugverkehr freigegeben und ausgeweitet
Gut ein Jahr nach einer Zugentgleisung rollt der Verkehr wieder uneingeschränkt durch den Gotthard-Basistunnel in der Schweiz. Und nicht nur das, das Angebot wurde auch ausgeweitet, wie die Schweizer Bahnen SBB mitteilten: In dem Eisenbahntunnel verkehren Personenzüge nun im Halbstundentakt.
Die Verbindung Frankfurt-Mailand ist auch wieder in Betrieb und führt über Zürich, nicht mehr Luzern. "Der Gotthard-Basistunnel (...) ist zentral für die Mobilität und den Warenverkehr in Europa", sagte der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti bei der Wiedereröffnung der Strecke in Pollegio im Tessin.
Bei einem Unfall im vergangenen Jahr war ein Zug entgleist.Bild: KEYSTONE / Urs Flueeler
Monatelang wurden wegen der Reparaturarbeiten die meisten Personenzüge über eine Bergstrecke umgeleitet. Das verlängerte die Reise zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin um eine Stunde. Güterzüge fuhren eingeschränkt.
Nach der Wiederinstandsetzung können bis zu 260 Güterzüge und 70 Reisezüge pro Tag den Tunnel durchqueren. Künftig bieten die SBB auf der Strecke 40.000 Sitzplätze an, bisher waren es 35.000.
Gotthard-Basistunnel war nach Zugentgleisung gesperrt
Am 10. August 2023 war in der Weströhre des Tunnels ein Güterzug in Richtung Norden entgleist. Menschen kamen nicht zu Schaden. 16 Güterwaggons sprangen 17 Kilometer nach der Tunneleinfahrt aus den Schienen.
Die Bergung der Waggons dauerte Monate, die Schienen wurden auf sieben Kilometern erneuert. Unfallermittler:innen nannten einen Radscheibenbruch als Ursache für den Unfall. Das sei auf Ermüdungsrisse im Metall zurückzuführen gewesen, die bei den üblichen Kontrollen nicht zu erkennen gewesen seien. Die Schweiz setzte deshalb in Kooperation mit anderen Ländern europaweit strengere Kontrollen von Radscheiben durch.
Tunnelsperrung traf Tourismus-Branche in der Schweiz hart
Nach vorläufigen Schätzungen der SBB liegt die Schadenssumme, inklusive Ertragsausfällen, bei rund 150 Millionen Franken (rund 160 Millionen Euro).
Die Tourismus-Branche traf die monatelange Sperrung des Gotthard-Basistunnels besonders hart. Die Ausfälle für den Tourismus im Tessin schätzt Angelo Trotta, Direktor der Tessiner Touristeninformation Ticino Turismo, gegenüber dem SRF auf mindestens zehn Millionen Franken.
Die Zahl der Tagestourist:innen aus der Deutschschweiz sei in den vergangenen zwölf Monaten um 15 Prozent zurückgegangen, sagt Trotta. Die Verluste seien auch wegen des schlechten Wetters dieser Saison kaum mehr gutzumachen.
(Mit Material von dpa)
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