Es waren positive Nachrichten, als Lego ankündigte, seine Steine künftig vollständig aus recycelten Steinen herzustellen. Leider verwarf das dänische Unternehmen 2023 den Plan. Die Kosten waren zu hoch, außerdem ließen sich die Kohlenstoffemissionen mit dem Material nicht wirklich reduzieren. Die Nachhaltigkeitsziele sollten aber weiterhin forciert werden.
Bis 2032 will der Spielwaren-Konzern vollständig auf erneuerbare und recycelte Kunststoffe umsteigen. Jetzt folgt die nächste Ankündigung: Bis 2026 soll schon mal die Hälfte aller Steine aus ebenjenen Kunststoffen hergestellt werden. Ein spezielles Material soll dabei helfen.
Mehr als 600 alternative Materialien hat Lego eigenen Angaben zufolge getestet. Um von dem schwerölbasiertem Kunststoff loszukommen, soll nun, so die Einschätzung, zertifiziertes erneuerbares Harz helfen. Dafür will Lego bis zu 70 Prozent mehr zahlen.
Legos Kunststoffhersteller könnten fossile Brennstoffe zwar auch durch Alternativen wie Speiseöl oder Abfallfette aus der Lebensmittelindustrie ersetzen, aber das sei laut dem Unternehmen sehr kostenintensiv, da sich der Markt noch in der Entwicklung befinde.
Der Vorstandsvorsitzende von Lego, Niels Christiansen, sagte, dass die Umstellung auf nachhaltigere Materialien auf einen erheblichen Anstieg der Herstellungskosten für die Bausteine hinauslaufen würde.
Erst im vergangenen Jahr verpflichtete sich Lego, die Ausgaben für Nachhaltigkeit bis 2025 auf umgerechnet 402 Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen. Die höheren Kosten sollen dabei aber nicht an die Verbraucher:innen weitergereicht werden.
"Bisher haben wir beschlossen, dass wir die Last selbst tragen, und (die zusätzlichen Kosten) gehen zu Lasten unseres Ergebnisses. Wir sind nicht sicher, ob die Verbraucher bereit sind, dafür zu zahlen", sagte Christiansen der britischen Tageszeitung "Guardian".
Mittels Investitionen soll die Industrie zu einer schnelleren Entwicklung getrieben werden. Grund ist die erhöhte Nachfrage von Lego und im besten Fall dann auch anderen Unternehmen, die letztlich zu günstigeren nachhaltigen Materialien führen könnte.
Derzeit werden lediglich 22 Prozent der produzierten Legosteine nicht aus fossilen Brennstoffen hergestellt. Eine Investitionsoffensive könnte einen Wandel herbeiführen. Allerdings müssen auch alle Glieder der Produktionskette produktiver werden, damit der Preis fällt. Nur Nachfrage ist da nicht zwangsläufig kriegsentscheidend. Ein Schritt in die richtige Richtung ist es trotzdem.