
Rochen, Rochen, Rochen!Bild: dpa / Soeren Stache
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Auf Instagram macht ein Video die Runde, in dem ein älterer Mann einen Rochen füttert. Sie wirken vertraut, alles macht einen putzigen Eindruck. Allerdings ist die Beziehung problematisch.
11.07.2025, 13:5511.07.2025, 13:55
Menschen verklären Tiere leidenschaftlich. Eine Überraschung ist das nicht, sind sie doch Projektionsfläche für alles, was sie so emotional umtreibt. Zwischen ihnen und domestizierten Arten mag es noch eine gewisse Verbindung geben, doch manchmal glauben sie auch, dass sie freundschaftliche Beziehungen zu Raubtieren aufbauen können.
Sie füttern und streicheln sie, erfreuen sich an der Nähe zu etwas eigentlich Unnahbarem. Ein Video von den Kanarischen Inseln zeigt einen solchen Fall, den es so wahrscheinlich noch nicht gegeben hat. Der stößt auf eine Menge Kritik.
Raubtier-Mensch-Beziehung in Spanien
In dem Instagram-Clip füttert ein älterer Mann einen Rochen mit der Hand. Von außen betrachtet wirkt das Verhältnis vertraut. Das Tier schwimmt an, er hält ein paar Fischreste hin, worauf es zugreift.
Bei Streicheleinheiten stößt es Wasser aus den Spritzlöchern an der Oberseite aus. So freudig das wirken mag, die Reaktion hängt mit der Biologie des Tiers zusammen. Über die Spritzlöcher führen die Tiere Wasser zu den Kiemen. Kein Schwanzwedeln, einfach eine normale Reaktion.
Laut dem älteren Mann ist die "Freundschaft" über Jahre hinweg entstanden. Nach und nach näherte sich ihm das Tier an. Er will dem Meer etwas zurückgeben, schließlich bediene sich die Menschheit fleißig an ihm. Eine Naturverbundenheit, die aber auch ein bisschen geschmälert wird. Fische, die der Mann dem Tier gibt, hätte es auch gut selbst jagen können.
Auf diesem Gedanken fußt auch die Kritik in den Kommentaren zum Clip. So würden die Fütterungen dazu führen, dass das Tier den eigenen Instinkt verliert, wodurch es abhängig von dem Menschen wird.
"Eine Katastrophe. Die wilde Fauna darf nicht gefüttert werden! Sie zu füttern, bringt für die Spezies zahlreiche Probleme mit sich und verringert ihr Überleben", schreibt eine Instagram-Userin. "Die Natur ist nicht Disney." Gestützt wird das Argument auch von Biolog:innen, berichtet "La Gomera News".
Es gibt noch eine Reihe weiterer Probleme, wie der Bund für Umwelt und Natur zeigt. Wilde Tiere zu füttern nimmt die Scheu vor Menschen, sie näheren sich in der Folge an. Für den Rochen wird es kritisch, wenn es in Gefilde kommt, in denen viele Boote unterwegs sind.
Dann wäre da noch die Verträglichkeit. Auch wenn es sich um Fischreste handelt, sind frisch gejagte Tiere für den Rochen weniger bedenklich, etwa hinsichtlich Verunreinigungen.
Gefahr für Menschen
Zuletzt wäre da noch die Gefahr für den älteren Mann, sich eine Infektion zu holen. Bei direktem Hautkontakt können unter bestimmten Bedingungen Bakterien in den menschlichen Organismus eindringen, zum Beispiel bei Verletzungen.
Stachelrochen könnten zudem angreifen. Ein Stich ist in der Regel nicht tödlich, kann aber sehr schmerzhaft sein. Zu dem Mittel greifen die Tiere aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen, was zumindest in dem Clip nicht so aussieht.
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