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Der anstehende Sommerurlaub sorgt normalerweise für große Vorfreude, doch dieses Jahr blicken viele Touristen eher besorgt auf die Situation an den deutschen Flughäfen. Tausende Flüge werden gestrichen oder verspäten sich extrem. Koffer gehen verloren oder kommen erst später nach und Fluggäste samt Personal verlieren vor Stress und Ärger die Nerven.
Am Personalmangel und der schlechten Vorbereitung auf den Sommer-Reiseverkehr lässt sich kurzfristig zwar nichts mehr ändern, aber man kann mit etwas Planung das eigene Risiko für ein Flughafen-Fiasko etwas verringern. Dazu gehört, mit großem Puffer am Flughafen zu sein, einen auffällig bunten Koffer zu kaufen, und vor allem, das Handgepäckstück richtig zu packen. So startet der Urlaub auch mit verlorenem Gepäckstück nicht sofort mit Riesenärger und gebrauchten Unterhosen.
watson gibt Tipps, was alles für die ersten Tage ins Handgepäck gehört und wie man es perfekt packt.
Vor allem bei Billigfliegern achten die Airlines sehr darauf, dass die erlaubten Grenzen für Größe und Gewicht eingehalten werden. Nachzahlen kann sehr teuer werden. Eine einheitliche Regelung für Handgepäck gibt es leider nicht, jedoch kann man sich an den Vorgaben der IATA, der International Air Transport Association orientieren. Diese empfiehlt eine Summe aus Länge, Breite und Höhe von 115 cm.
Viele Fluggesellschaften geben darum maximale Abmessungen von 55 x 40 x 20 cm für das Handgepäck an. Das zulässige Gewicht des Koffers kann dagegen je nach Airline stark schwanken. Meist bekommt man die zulässigen Angaben für Größe und Gewicht auch direkt in der Buchungsmail mitgeteilt. Wer ganz sichergehen will: Man kann dies auch online auf der Website der Airline gegenchecken.
Wer das meiste aus seinem Handgepäckstück rausholen will, sollte einen Koffer kaufen, der extra als Handgepäck ausgewiesen ist. Denn diese erfüllen meist die maximal zulässigen Größenangaben.
Wichtig ist außerdem, platzsparend zu packen. Heißt: Rollen statt Falten, Socken in die Schuhe und so weiter. Manche gehen sogar so weit, ihren Kofferinhalt zu vakuumieren. Sehr viele Videos mit detaillierten Tipps dazu gibt es auf YouTube – für mehr Zen vor der Abreise sogar als Marie-Kondo-Methode.
Ins Handgepäck gehören nicht nur Wertgegenstände, sondern auch Wechselkleidung für ein paar Tage. Zumindest Unterwäsche und zwei T-Shirts sollten es schon sein für den Fall eines Kofferverlusts. Wenn du nicht auf Nacktbaden stehst, empfiehlt es sich auch, Badesachen ins Handgepäck zu schmeißen oder Unterwäsche, die auch als Badekleidung durchgeht. Bei über 30 Grad am Strand zu schwitzen und den anderen Gästen beim Baden zuzusehen, kann dann doch etwas aufs Gemüt schlagen.
Die Alternative: Wer als Paar oder Gruppe reist oder nur leichtes Gepäck mit in den Flieger nehmen will, kann auch Notfall-Wäsche auf mehrere Aufgabe-Koffer aufteilen. Damit ist deine Chance größer, dass wenigstens etwas von deiner Reisegarderobe auch am Urlaubsort ankommt.
Wer Probleme hat, all seine Kosmetikprodukte mit der 1-Liter-Grenze bei Flüssigkeiten abzudecken: Medikamente zählen nicht zur Maximalmenge an Flüssigkeiten und dürfen in Extrabeuteln mitgenommen werden. Für Nagelfeilen gibt es auch Varianten, die nicht aus Plastik sind.
Zwar bekommst du die nötige Erstausstattung, die du wegen eines verlorenen Koffers kaufen musst, von der Airline erstattet – jedoch nur die Hälfte. Dieses Recht hast du nach Angaben von Verbraucherschützern sogar, wenn du nur für ein paar Stunden ohne dein Gepäck auskommen musst. Zum Notwendigsten gehören beispielsweise Zahnputzzeug, Unterwäsche, Badehose, Shirts oder ein Pyjama. Wichtig hier, wie immer: Kassenbon als Nachweis aufheben.
Wenn das Gepäck auf dem Heimweg verloren geht, gibt es dagegen keine Erstattung für Neukäufe. Ausnahmen von dieser Regel können Rückreisen von mehrmonatigen Urlauben sein oder wenn etwa ein besonderes und teures Kleidungsstück verloren gegangen ist, dass man dringend benötigt. Ausgenommen von der Haftung sind aber Wertsachen wie Schmuck, Geld oder Laptops, da sie ins Handgepäck gehören.
Den Neupreis erhält man nur bei wirklich neuen Dingen, also auch hier Kassenbon für die Reise aufbewahren. Zur Absicherung und zum Wiederfinden kann auch ein Foto vom Koffer selbst, und seinem Inhalt, nützlich sein.
Ein Adressanhänger kann praktisch sein, potenziellen Verbrechern aber auch verraten, wer gerade im Urlaub ist. Daher lieber die Handynummer oder Firmenadresse darauf notieren, damit der Finder Kontakt aufnehmen kann. Wer auf ganz Nummer sicher gehen will, kann auch einen digitalen Tracker am Gepäckstück befestigen, der Reisenden meldet, wo sich das Gepäckstück befindet oder sogar einen Alarm auslöst.
Ein weiterer guter Tipp von Vielreisenden ist es, beim Check-in das Kürzel des Zielflughafens zu überprüfen. Für Berlin ist das beispielsweise BER. Auf dem Gepäckanhänger muss das gleiche Kürzel wie auf dem Flugticket stehen. Sonst könnte der Koffer am Ende an einen anderen Ort reisen als der Passagier.
Das Ticket sollte man deshalb auch unbedingt aufheben, bis man seinen Koffer hat. Es wird beim Einchecken mit einem Sticker mit der Registrierungsnummer für jedes aufgegebene Gepäckstück versehen.
