Urlaub: Billig-Airline Wizz Air testet neuen Service für mehr Platz
Manchmal muss man noch nicht mal 40 Euro zahlen, um von Deutschland aus ins Ausland zu fliegen. Da lohnt es sich auch mal nur für ein verlängertes Wochenende nach Budapest oder Mailand zu reisen. In Europa gibt es genügend Airlines, die mit solchen extrem Billig-Angeboten locken. Dazu zählt auch Wizz Air.
Kund:innen, die auf deren günstige Angebote anspringen, glauben oft das Schnäppchen ihres Lebens gemacht zu haben. Aber wenn sie dann erst mal in den Billig-Fliegern sitzen, minimale Beinfreiheit haben und rechts und links gezwungenermaßen mit ihrem Sitznachbarn kuscheln müssen, bereuen manche womöglich ihre Entscheidung.
Egal ob Urlauber:in oder Geschäftsreisende:r: Für etwas mehr Komfort zahlen manche gerne ein paar Euro mehr. Und genau das will Wizz Air nun wohl ausnutzen.
Wizz Air lockt Kunden mit mehr Platz
Wie unter anderem das Portal "Airliners" berichtet, wird die Fluggesellschaft im Dezember dieses Jahres nämlich noch ein neues Angebot testen. Demnach sollen Kund:innen mit "Wizz Class" zu ihrem Sitzplatz einen Mittelplatz buchen können, um mehr Platz für sich zu haben.
Damit lässt sich also verhindern, dass direkt neben dem eigenen Sitzplatz ein weiterer Passagier Platz nimmt. Zusätzlich soll Priority Boarding, ein Handgepäckstück und Platz in den Gepäckfächern über den Sitzen mit inbegriffen sein.
In einer Testphase wird diese Buchungsoption zunächst an fünf europäischen Standorten verfügbar sein: Bukarest, Budapest, London, Rom und Warschau. Laut "Airliners" soll das vor allem Geschäftsreisende ansprechen, die Kosten sparen müssen oder wollen, aber nicht gänzlich auf Komfort und Platz verzichten möchten.
Billigflieger testet Service-Angebot – und will keine Wucher-Kosten
Zunächst wird das Angebot auf die Sitzplätze der ersten Reihe beschränkt sein, wo Passagiere ohnehin über mehr Beinfreiheit verfügen. Weitere Annehmlichkeiten, zum Beispiel Speisen und Getränke an Bord oder Lounge-Zugang, sind nicht inkludiert.
"Was die Flugpreise angeht, wird es nie mehr kosten als ein zusätzlicher Sitzplatz", zitiert der britische "Independent" den Airline-Manager Michael Delehant. Das Angebot sei nicht als Abzocke gedacht. Darüber werden einige Reisenden, die sich in den Billig-Fliegern die Gliedmaßen verrenken, wohl nur müde lächeln können.
Ob sich das Angebot durchsetzt, wird sich wohl erst im kommenden Jahr zeigen. Sollten aber genügend Passagiere "Wizz Class" buchen, wird die Option womöglich auf weitere Flüge ausgeweitet. Das Online-Portal "The Street" mutmaßt, dass künftig sogar Flieger konzipiert werden könnten, in denen es in manchen Reihen gar keinen Mittelplatz mehr gibt.
Wizz Air ist vor allem in Ost- und Mitteleuropa stark vertreten und erhebt wie Konkurrent Ryanair eigentlich zahlreiche Zusatzgebühren, zum Beispiel für größere Gepäckstücke oder Sitzplatzwahl.


