Sketchy Seitenstraßen und Taschendiebe an jeder Ecke – bei gefährlichen Reisezielen in Europa denken viele vielleicht an die französische Stadt Marseille oder das italienische Neapel. Doch offenbar kann es auch weiter nördlich riskant werden.
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die dänische Hauptstadt Kopenhagen angepasst. Diese Warnung könnte viele Urlauber erschrecken. Denn die Stadt ist offenbar gefährlicher als viele denken.
Das Auswärtige Amt hat neue Gefahrenhinweise für Kopenhagen veröffentlicht. Vor allem in einem Stadtteil kann es richtig gefährlich werden. Die sogenannte Freistadt Christiania war eigentlich ein Ort, an dem alternative Lebensstile ausprobiert wurden. Die Hippie-Oase im Stadtteil Nørrebro ist mittlerweile jedoch eher zum Schauplatz krimineller Banden-Konflikte geworden. Deshalb hat die Kopenhagener Polizei unter anderem in Christiania sogenannte "Visitationszonen" eingerichtet. Ebenfalls betroffen sind Frederiksberg, Amagerbro sowie Brønshøj und Husum.
In diesen Zonen können Passant:innen verdachtsunabhängig kontrolliert werden. Außerdem gibt es härtere Strafen für den Kauf und Verkauf von illegalen Drogen. Das Hippie-Viertel war auch bei Tourist:innen als cooles Kiffer-Domizil bekannt. Damit ist jetzt erstmal Schluss – mindestens bis zum 10. Juli 2024. So lange soll es die Zonen erstmal geben.
Auch das Auswärtige Amt hat klare Tipps für das Verhalten in der Freistadt Christiania. Dort sollen Tourist:innen "besonders aufmerksam und zurückhaltend" sein. Und auch wenn die bunten und kreativen Häuser in dem alternativen Viertel vielleicht dazu einladen, Fotografieren ist nicht erlaubt. Bewohner:innen drohen sogar damit, Kameras einzubehalten.
Die Reise-Tipps haben erschreckende Gründe. Auch die Kopenhagener Polizei berichtet von kriminellen Ausschreitungen. Neben Messern und Schusswaffen konnte im Dezember sogar eine Handgranate sichergestellt werden. Die Polizei geht davon aus, dass anhaltende Konflikte zwischen Rockerbanden die Ursache für die Vorfälle sind. Polizeihauptkommissar Søren Thomassen erklärte dazu: "Wir werden nicht akzeptieren, dass es zu solchen gewalttätigen Vorfällen kommt."
In Kopenhagen geht es also gefährlicher zu als man meinen könnte. Und auch außerhalb von Christiania rät das Auswärtige Amt zu Vorsicht. Besonders an überfüllten Orten wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen oder dem Flughafen sollten Urlauber:innen auf ihre Wertsachen aufpassen. Es sei darüber hinaus ratsam, bargeldlos zu bezahlen und nicht unnötig viel Bargeld mit sich zu führen.