Einmal seinen Urlaub auf einer einsamen Insel zu verbringen, davon träumen sicherlich einige Menschen. Raus aus dem Alltagstrubel, rein in die Hängematte. Am besten unter Palmen, mit einem guten Buch, einem kühlen Drink und einer sommerlichen Brise. Einfach die Seele baumeln lassen.
Genau das ist theoretisch auf der Insel Lihou möglich, die im Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Frankreich liegt. Auf Palmen und tropische Temperaturen muss man dort zwar verzichten.
Allerdings existiert auf dem etwa 15 Hektar großen Eiland nur ein einziges Haus – und das kann man für seinen Privaturlaub buchen. Zuvor sollte man aber wissen: Die Insel ist nur zu Fuß erreichbar und das auch nur bei Ebbe.
Dann wird nämlich ein Damm von Guernsey aus freigelegt, der aus Kopfsteinpflaster, Kies und größeren Felsbrocken besteht. Das kann durchaus rutschig werden, heißt es auf der Website des "Lihou Charitable Trust", der das Haus auf der Insel vermietet.
Und weiter heißt es dort: "Auf der Seite der Insel Lihou gibt es oft eine Ansammlung von Seegras, was die Überquerung des Damms besonders schwierig machen kann." Personen mit körperlichen Einschränkungen sollten vor der Buchung abwägen, ob sie es sich zutrauen, den Damm zu überqueren. Auch wer viel Gepäck mitbringt, sollte sich der rutschigen Anreise bewusst sein.
Manche werden das aber wohl angesichts des Übernachtungspreises wohl in Kauf nahmen. Gerade mal 40 Pfund, also etwa 48 Euro zahlt man pro Person und Nacht. Dabei gibt es allerdings einen Haken.
Die Mindestgebühr beträgt 400 Pfund. Es müssen also mindestens 10 Leute zusammenkommen, damit jede Person nur 48 Euro zahlen muss. Je weniger Leute übernachten, desto teurer wird der Urlaub. Zu zweit, müsste jede Person 200 Pfund, also mehr als 240 Euro zahlen.
Wer viel Luxus erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Im Haus gibt es zwar neun Schlafzimmer, die für insgesamt 30 Personen Platz bieten würden. Wasser muss aber aus einem Brunnen geschöpft werden; ein Fernsehgerät oder eine Musikanlage gibt es nicht.
Ein Supermarkt ist natürlich auch nicht vor Ort. Lebensmittel und Getränke muss man also selbst mitbringen. Der Handy-Empfang auf der Insel ist mehreren Medienberichten zufolge wohl nicht der beste, frieren muss man aber nicht. Zum Heizen wird ein Diesel-Generator verwendet, zum Kochen können Urlauber:innen Gas benutzen und Strom wird über eine Solaranlage erzeugt.
Wer sich davon nicht abschrecken lässt und die Natur liebt, wird auf Lihou wohl voll auf seine Kosten kommen. Auf der Insel nisten viele Küsten- und Meeresvögel, die man beobachten kann. Außerdem kann man alte Ruinen eines Klosters erkunden und es gibt einen natürlichen Salzwasser-Pool, der bei Ebbe freigelegt wird. Und wenn bei Ebbe nicht gerade ein paar Tages-Touris dazustoßen, hat man die Insel ganz für sich allein.