US-Präsident Donald Trump waltet seiner zweiten Amtszeit so, wie er es vorausgesagt hat: er erhebt Zölle, streicht Arbeitsplätze, geht härter gegen Migration vor.
Das hat Auswirkungen auf viele Bereiche der US-Wirtschaft, auch auf die Tourismus-Branche. Wer in nächster Zeit einen Urlaub in die USA geplant hat, sollte sich also einiger Änderungen und neuer Umstände bewusst sein.
Bevor man seine Reise ins – vermeintliche – Land der Freiheit starten kann, braucht es zwingend ein gültiges Visum. Auf dieses wird man demnächst wohl länger warten müssen. Wie "BBC" erklärt, gefährdet Präsident Trumps Durchführungsverordnung, die sich auf "ausländische Terroristen und andere Bedrohungen der nationalen und öffentlichen Sicherheit" konzentriert, auch die Visa für ausländische Staatsangehörige.
Die Anordnung weist das Heimatschutzministerium und das Außenministerium an, sowohl Visumantragsteller:innen als auch bereits im Land befindliche Personen einer verstärkten Überprüfung zu unterziehen. Das wird den Visa-Prozess in die Länge ziehen.
Neri Karra Sillaman, Expertin für Unternehmensführung an der Universität Oxford, befürchtet einen Rückgang des Tourismus durch die verschärften Regeln und längeren Wartezeiten.
Einmal die Route 66 mit dem gemieteten Van entlang, dabei die zahlreichen Nationalparks besuchen und die Natur der USA entdecken – das ist für viele ein absolutes Traumabenteuer. Wer sich diesen Traum in nächster Zeit verwirklichen möchte, sollte jedoch auf zwei Umstände vorbereitet sein: Sprit soll aufgrund der Zölle gegen Kanada in den USA teurer werden, vermutlich etwa 5 Cent pro Liter.
Außerdem hat Präsident Trump erst kürzlich hunderte Parkranger gefeuert. Das wird Auswirkungen auf die Öffnungszeiten der Parks und die Kapazitäten für Camping-Gäste haben.
Etwas ungewiss ist die Zukunft des Zugverkehrs in den USA. Denn die Bundesmittel für diesen könnten von der Trump-Administration gekürzt werden, laut "BBC" könnte das dazu führen, dass die Bahn weiter privatisiert wird. Ob dadurch die Preise für Zugtickets teurer werden, ist aktuell noch unklar.
Allein im vergangenen Monat ereigneten sich vier schwere Unfälle im US-Flugverkehr. Trumps jüngste politische Änderungen werden diese Zahl wahrscheinlich nicht verbessern. Die Personalausstattung der Flugsicherung war bereits landesweit unter Druck und wurde als Ursache für Beinahe-Unfälle genannt.
Untersuchungen des jüngsten Absturzes in Washington DC, bei dem 67 Passagier:innen ums Leben kamen, ergaben, dass die Personalausstattung der Flugsicherung nicht dem normalen Niveau entsprach. Trotzdem hat Trumps Regierung letzte Woche damit begonnen, Hunderte von Mitarbeitern der Federal Aviation Administration zu entlassen.
Er hat auch die Leiter der Transportsicherheitsbehörde (TSA) und der Küstenwache entlassen und den beratenden Ausschuss für Luftsicherheit aufgelöst. Das führt laut "BBC" bei vielen zur Frage, ob die Sicherheit in der Luftfahrt eine Priorität der Bundesregierung sein wird.
Expert:innen gehen davon aus, dass Restaurants, Hotels und – im weiteren Sinne – Reisende die Auswirkungen von Trumps hartem Durchgreifen bei der Einwanderung zu spüren bekommen werden.
"Das Hotel- und Gaststättengewerbe, einer der größten Arbeitgeber für Einwanderer, wird direkt betroffen sein, wenn Arbeitsvisa wie das H-2B-Visum stärker eingeschränkt werden", erklärt Neri Karra Sillaman.
Der Arbeitskräftemangel nach der Pandemie hat die Branche fast in die Knie gezwungen, führt Sillaman aus. Wenn die USA weitere Runden von Beschränkungen erleben, muss mit steigenden Kosten, sinkendem Service und wirtschaftlichen Einbußen in wichtigen Reisezentren wie New York, Miami und Los Angeles gerechnet werden.