Treue Mallorca-Fans kennen die Hauptstadt der Insel in- und auswendig. Palma de Mallorca ist Start- und Endpunkt unzähliger Reisen, egal ob das Ziel der Bierkönig oder die Berge sind.
Umso mehr dürften sich Tourist:innen wundern, wenn sie im Laufe des Jahres auf der spanischen Insel ankommen. Die Küste Palmas, wie sie mal war, wird es dann nicht mehr geben. Die Stadt will sich wandeln.
Entlang der Küstenlinie, von Portixol im Osten bis Portopí im Westen, gibt es große Pläne zur Veränderung. Dabei soll es auch um das Thema "Nachhaltigkeit" gehen. Dafür werden historische Gebäude umgestaltet, Grünflächen ausgeweitet und neue "Begegnungszonen" geschaffen.
Die Uferpromenade bekommt einen neuen Look verpasst. Aktuell läuft noch die Sanierung des 3,5 Kilometer langen Passeig Marítim, die im November 2022 startete. Im April soll der Abschnitt fertiggestellt sein, für Oktober ist die offizielle Einweihung vorgesehen.
Man kann bereits erahnen, wie das Ergebnis aussehen wird. Die Brücken des Fähr- und Kreuzfahrthafens und des ehemaligen Hotels Mediterráneo sind verschwunden, dafür gibt es großzügige Fußgängerzonen.
Insgesamt wird Palma grüner werden. Dreifach so viele Bäume und doppelt so viele Palmen sind in Planung. Dazu kommen Spielplätze, barrierefreie Sitzgelegenheiten und modernes Stadtmobiliar. Für die Umgestaltung steht Palma ein Budget von 40 Millionen Euro zur Verfügung.
In der Vision für Palma spielt das alte Gebäude des Gasversorgers Gesa zudem eine zentrale Rolle. Für 30,5 Millionen Euro konnte die Stadt das denkmalgeschützte Bauwerk samt der angrenzenden Grundstücke erwerben. Hier soll ein neuer Innovationsdistrikt entstehen. Ein Ort, der die Kreativ- und Wirtschaftsbranche vereinen soll.
Dafür soll eine zentrale Bibliothek inklusive Ludothek, wo man Spiele ausleihen kann, und eine Mediathek eröffnet werden. Außerdem ist ein Auditorium geplant, sowie Räume für darstellende Kunst, Literatur und Gastronomie.
Für das Bauvorhaben wird ab dem Frühjahr ein architektonischer Wettbewerb starten. Noch dieses Jahr könnten dann die Bauarbeiten beginnen. Der Bürgermeister Jaime Martínez erhofft sich mit dem Projekt "ein weiteres Juwel für die Stadt – mit direktem Blick auf das Meer", wie er im "Mallorca Magazin" verrät.
Neben den großen Veränderungen an Land soll auch der Hafen umstrukturiert werden, damit er sich besser in das Stadtbild einfügt. Dafür wird das Werftgebiet gegenüber der Kathedrale an die Westmole bei Portopí verlagert.
So werden Freiräume an der Stelle geschaffen, wo heute noch Schiffe repariert werden. In die Hafenregion sollen eine große nautische Sportschule und ein interaktives Schifffahrtsmuseum ziehen.
Bei der Neugestaltung Palmas spielt jedoch nicht nur Nachhaltigkeit eine Rolle. Im Gegenteil: Der Umbau der exklusiven Segelclubs soll der Stadt vor allem mehr Glamour verleihen. Künftig können dort Boote mit einer Länge bis zu 170 Meter anlegen. Früher war bei 30 Metern Schluss. Um den Klimakillern der Superyachten einen grünen Anstrich zu verpassen, bekommt der Club nun ein begrüntes Dach und vertikale Gärten.