Am Strand in der Sonne liegen, dem Wellenrauschen lauschen und eine qualmen – für viele Raucher:innen dürfte wenig verlockender sein als das. Dass Kippen in vielen Urlaubsländern günstiger sind als in Deutschland, macht es nicht unbedingt leichter, dem Drang zu widerstehen.
Doch beim Rauchen in der Öffentlichkeit im Ausland sollte man vorsichtig sein und sich über die geltenden Bestimmungen informieren. Denn während die Regeln in Deutschland relativ lax sind, gehen andere Länder strikter mit Zigarettenkonsum um.
In einer beliebten Urlaubsregion in Spanien wurde jetzt ein Raucherverbot verhängt.
An der Costa Blanca, die zur westspanischen Provinz Alicante gehört, gehen immer mehr Gemeinden gegen das Rauchen vor. Wie die "Costa Nachrichten" berichten, vollziehe sich an dem Küstenabschnitt eine "Revolution der Strandbadekultur".
Denn die Gemeinde Calpe stellt Rauchen am Strand nun unter Strafe. Bei einem Verstoß drohen laut dem Bericht ein Bußgeld in einer Höhe von bis zu 2000 Euro. An den beliebten Hauptstränden La Fossa und Arenal-Bol gibt es demnach nur noch zwei kleine, ausgewiesene Raucherbereiche.
"Wir setzen auf einen klaren Schnitt", sagt Itziar Doval, Dezernentin für Gesundheitsvorsorge der Gemeinde Calpe gegenüber den "Costa Nachrichten". Die Ursache für das strikte Vorgehen liegt vor allem an den Hinterlassenschaften der Raucher:innen, die die Sandstrände vermüllten.
Bis 2023 sei jedes sechste Müll-Überbleibsel ein Kippenstummel gewesen. Die Überreste können Folgen für das Ökosystem haben, wie Umweltdezernent der Gemeinde, Pere Moll gegenüber den "Costa Nachrichten" betont: "Ein einziger Zigarettenstummel kann bis zu 500 Liter Wasser verschmutzen."
Dem Bericht zufolge hatte die Stadt zuerst auf Freiwilligkeit statt strengem Verbot gesetzt. Seit 2023 wurden etwa wiederverwertbare Aschenbecher an den Badestränden verteilt. Die Maßnahme zeigte zwar Wirkung – die Anzahl der Kippenstummel ging um ein Drittel zurück – das Ergebnis blieb aber dennoch hinter den hohen Zielen der Gemeinde zurück.
Die neue Regelung trägt erste Früchte. Seit Einführung des Rauchverbots sei die Anzahl der Familien mit Kindern um acht Prozent gestiegen, wie es in dem Bericht heißt.
Nun könnten weitere Urlaubsorte folgen. Laut den "Costa Nachrichten" gibt es an der Costa Blanca bisher ein gemischtes Bild beim Umgang mit dem Rauchen am Strand. So gebe es etwa in der Gemeinde Dénia bereits seit 2023 ein striktes Rauchverbot, in Benidorm werden derartige Regeln gerade eingeführt.
An einigen Orten ist allerdings gegenläufiger Trend zu beobachten. So hätten acht valencianische Gemeinde strenge Vorgaben wieder gelockert. Darunter ist auch die Provinzhauptstadt Alicante.
